Zeitgeschichte
Die Entscheidung, über den NSU-Prozess am Münchner Oberlandesgericht ein dokumentarisches Hörspiel zu realisieren, ist früh gefallen im BR. Nach schwierigen konzeptionellen Überlegungen und jahrelanger Arbeit an und mit dem vielen Material hat der Regisseur Ulrich Lampen nun die zwölfstündige Produktion Saal 101 fertiggestellt, die sehr nüchtern und gerade deshalb sehr eindrücklich anhand zentraler Beispiele reflektiert, was sich in diesem Gerichtssaal über die Jahre des Prozesses hinweg zugetragen hat. Neun Sender strahlen das Hörspiel gleichzeitig aus (Bayern 2, DLF, HR 2, MDR Kultur, NDR Kultur, RBB Kultur, SR 2, SWR 2, WDR 5, Freitag sowie Samstag, 20. Februar, jeweils 20 Uhr bis 2 Uhr).
Krieg und Rassismus
Sebastian Friedrich rekonstruiert im Feature Der letzte Tag. Das rassistische Attentat von Hanau den Anschlag und schildert das Milieu aus Alltagsrassismus, Segregation und Klassenunterschieden in der Hanauer Weststadt (DFL Kultur, Dienstag, 22.03 Uhr; WDR 5, 21. Februar, 13.04 Uhr). Einen unfassbaren Fall von Polizeigewalt beschreibt Margot Overath in Oury Jalloh und die Toten des Polizeireviers Dessau (DLF Kultur, Samstag, 18.05 Uhr). Marc Thörner bilanziert in der sechsteiligen Featureserie Der verlorene Frieden Deutschlands Einsatz in Afghanistan (DLF, dienstags, 19.15 Uhr).
Quertreiber
Peter B. Schumann porträtiert in Leben für Argentinien den Regisseur und Politiker Fernando Solanas (WDR 3, Samstag, 12.04 Uhr). Thomas Zenke befasst sich mit der politischen Dimension von Kurt Schwitters' Werk: "Man kann auch mit Müllabfällen schreien ..." (DLF, Dienstag, 20.10 Uhr). Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld sendet HR 2 (Sonntag, 22 Uhr). Im Nachtstudio-Essay Der Renegat denkt Thomas Palzer ganz grundsätzlich über diesen Typus nach (Bayern 2, Dienstag, 20.05 Uhr).