Reporter und ihre Selfies:Ich und Paul Auster

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Paul Auster in einer seltenen Aufnahme ohne deutsche Journalisten im Bild. Er musste dafür 2006 für eine Lesung bis ins spanische Oviedo reisen. (Foto: Rafa Rivas/AFP)

Ein großer Schriftsteller stirbt. Viele Journalisten erinnern sich an ihn - und ein bisschen mehr noch an sich selbst.

Von Cornelius Pollmer

Von Daniel Cohn-Bendit stammt das Bonmot "Sozialismus, das heißt Austern für alle". Von dieser Woche wiederum stammt die Erkenntnis, dass der Satz auf eine Art auch für den deutschen Journalismus gilt. Jedenfalls dann, wenn man Austern mal nicht versteht im Sinne einer obszön großen Wanne voller Schlürfmuscheln. Sondern als substantiviertes Verb zur Beschreibung eines sozialmedialen Phänomens. Dass der große Schriftsteller Paul Auster in dieser Woche gestorben ist, konnte man nämlich auch mittelbar über diverse Selbstdarstellungskanäle erfahren, auf denen annährend sämtliche Journalistinnen und Journalisten des Landes nicht nur Nachrufe verlinkten, sondern offensiv auch Fotos in Umlauf brachten: Ich und Paul Auster beim Interview, ich und Paul Auster im Auto, ich und Paul Auster in meinem Bücherregal.

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