"Neon" geht nach Frankreich:Mehr Ausland

Zehn Jahre nach dem Launch von "Neon" plant Gruner + Jahr nun einen ausländischen Ableger: Von März an erscheint eine französische Version der Zeitschrift.

Karoline Meta Beisel

Nora Tschirner und Benno Fürmann waren 2003 auf dem Cover der Erstausgabe: "Eigentlich sollten wir erwachsen werden", hieß es damals im Untertitel von Neon, dem gefühligen Junge-Leute-Magazin Gruner + Jahrs. Benno Fürmann ist neulich 40 Jahre alt geworden, auch Nora Tschirner spielt im Kino nicht mehr nur die jugendliche Heldin, dafür jetzt öfter mal die Mutter jugendlicher Helden.

Von 21. März an, beinahe zehn Jahre nach Start des deutschen Originals, wird eine französische Version von Neon vorliegen. Herausgeber ist die G + J-Tochter Prisma Presse. Neon France soll nach Auskunft des Hamburger Verlages zunächst alle zwei Monate erscheinen, für 2012 sind fünf Ausgaben geplant.

Käme das Heft beim Publikum an, könnte es in Frankreich von 2013 an monatlich erscheinen - darüber soll in der zweiten Jahreshälfte entscheiden werden. Die Druckauflage werde zunächst bei 50.000 Stück liegen, heißt es. Zum Vergleich: die deutsche Neon verkaufte im vierten Quartal 2011 (IVW-Liste) 227.708 Exemplare.

Weil es sich offenbar um eine mehr oder weniger groß angelegte Marktforschung handelt, werden die französischen Hefte zunächst in großen Strecken aus übersetzten Inhalten der deutschen Neon bestehen. Für eigene Texte wurde eine aus sieben Mitgliedern bestehende Redaktion gegründet, die von Olivier Carpentier geleitet wird. Carpentier lenkte davor das französische Pendant des P.M.-Magazins, Ca m'intéresse.

Für Gruner + Jahr ist das Auslandsgeschäft bedeutend, weil es 2010 mehr als die Hälfte des Umsatzes beisteuerte. Frankreich ist dabei besonders wichtig. Prisma Presse gibt dort auch Ableger von Geo, Gala und Capital heraus.

© SZ vom 31.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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