Es soll Menschen geben, die dem Sport selbst in diesen olympischen Tagen wenig abgewinnen können, weil ihnen das, was sie da sehen, zu simpel erscheint: Ein Sprung ist so weit, wie der Springer springt, wer am schnellsten schwimmt, schlägt als Erster an, und wenn ein Tor fällt, freut sich der Trainer. Deswegen ist Sport auf den ersten Blick nicht unbedingt mehrdeutig.
Und doch gibt es in alldem immer wieder Situationen, die dem 1:0-Geschehen eine weitere Dimension hinzufügen. Zum Beispiel wenn Matthias Stach bei Olympia die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kommentiert und sein Sohn Anton mitspielt. Der 58-Jährige hat das vor Olympia auch schon erlebt: Bei der U21-Europameisterschaft wurde sein Sohn gegen die Niederlande eingewechselt. Stach stellte sich der Aufgabe laut Kicker mit den Worten: "Ich könnte jetzt sagen: Blamier mich nicht, Junge. Mach ich aber nicht." Und dann, so der Kicker weiter: "Sachen gibt's, die gibt's gar nicht."
Und Eurosport sorgt dafür, dass das auch so bleibt. Am Mittwoch im entscheidenden dritten Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste kann man mit großer Wahrscheinlichkeit wieder beobachten, wie ein Kommentator sich darum bemüht, am Mikrofon nicht den Vater raushängen zu lassen, weder den strengen noch den mitfühlenden, weder den stolzen noch den blamierten. Allein wie Stach den eigenen Namen ausspricht, wenn der Sohn an den Ball kommt, dürfte so viel Raum für Interpretationen lassen wie Raum im Mittelfeld für lange Pässe. Die Familienaufstellung gibt es also nicht nur bei der Therapie. Die gibt's jetzt auch bei Eurosport mit der Familie Stach.