Der Medienunternehmer John de Mol hat die niederländische Nachrichtenagentur ANP an einen Investor verkauft. Das teilte ANP am Freitag mit. Der neue Eigentümer sei der Niederländer Chris Oomen.
Vor drei Jahren hatte De Mol ANP mit seinem Medienkonzern Talpa, zu dem TV-Sender und Radiostationen gehören, gekauft. Damals sagte de Mol, man müsse in Zeiten von Fake News die unabhängige Berichterstattung pflegen. Der 64-Jährige wollte mit dem Kauf einen großen Medienkonzern in den Niederlanden aufbauen. Nun berichtet die dpa, von de Mol sei zu hören gewesen, die Agentur passe nicht mehr zu dem Konzern.
"ANP ist Teil des niederländischen gesellschaftlichen Erbes"
Oomen, 72, war jahrelang Chef einer großen Krankenversicherung und verdankt sein Vermögen Börsengeschäften. Er bekräftigte die Bedeutung der Agentur. "ANP ist Teil des niederländischen gesellschaftlichen Erbes. Die Nachrichtenagentur versorgt unser Land seit 1934 mit einer unabhängigen journalistischen Faktenbasis und hat damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe."
Das "Algemeen Nederlands Persbureau" (ANP) war 1934 von Tageszeitungen gegründet worden. 2003 wurde es von einer Investitionsgesellschaft gekauft, 2010 übernahm es die Vereinigung Veronica, die unabhängigen Journalismus unterstützt, und die es 2018 an de Mol veräußerte. Die ANP-Führung begrüßte den jetzigen Verkauf. Chefredakteur Freek Staps erklärte: "Unsere journalistische Unabhängigkeit ist auch mit diesem Eigentümer garantiert." Für das Unternehmen soll der Verkauf keine personellen Konsequenzen haben. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.