"The Tonight Show":Vorwürfe gegen Jimmy Fallon

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Der Moderator Jimmy Fallon hat sich inzwischen entschuldigt. (Foto: NBC/Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de)

Mitarbeiter der "Tonight Show" beschweren sich über Wutausbrüche, Alkoholmissbrauch und Einschüchterungen. Der Moderator zeigt sich reuig.

Von Clara Westhoff

Spätestens seit 2014 gehört Jimmy Fallon zu den bekanntesten Fernsehgesichtern der USA. Da übernahm er die Moderation der am längsten laufenden Late-Night-Talkshow der Welt, der Tonight Show. Diese Woche war für den Emmy-prämierten Entertainer und seine Produzenten allerdings nicht lustig: 14 ehemalige und zwei derzeitige Mitarbeiter der Sendung wendeten sich anonym mit schwerwiegenden Anschuldigungen an das amerikanische Musikmagazin Rolling Stone und warfen insbesondere Fallon eine toxische Arbeitsweise vor.

So heißt es, man fürchte sich vor den Wutausbrüchen des Moderators, die "schlechten Jimmy-Tage" seien berüchtigt, die Atmosphäre dann furchtbar: "Wenn Jimmy schlecht gelaunt ist, ist der Tag für alle verdammt. Die Leute machen im Büro keine Witze, stehen nicht herum, reden nicht miteinander." Außerdem wird Fallon und anderen Führungspersonen vorgeworfen, Mitarbeitende herabzusetzen und einzuschüchtern.

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Einige berichten, dass dieses Verhalten sich sogar negativ auf ihre mentale Gesundheit ausgewirkt habe. Eine Person erläuterte dem Musikmagazin: "Psychisch befand ich mich am Tiefpunkt meines Lebens. Ich wollte nicht mehr leben." Belastend sei zudem der Alkoholkonsum Fallons. 2017 sei der Moderator betrunken zur Arbeit erschienen, auch 2019 und 2020 soll er nach Alkohol gerochen haben. Außerdem sei sein Verhalten am Set davon abhängig, ob er vom letzten Abend verkatert sei oder nicht.

Der ausstrahlende Sender NBC reagierte mit einer Mitteilung, in der Fallon selbst namentlich nicht erwähnt wird. Stattdessen wird ausgeführt, dass man stolz auf die Sendung sei und eine respektvolle Arbeitsatmosphäre oberste Priorität habe. Beschwerden habe man untersucht und gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen - diese wurden jedoch nicht konkretisiert.

Laut verschiedenen US-Medien hat Jimmy Fallon sich inzwischen bei seinen Kollegen entschuldigt. Im Rahmen einer Zoom-Konferenz habe er gesagt, dass es nie seine Absicht gewesen sei, eine toxische Atmosphäre zu schaffen: "Es ist peinlich, und ich fühle mich so schlecht." Es tue ihm leid, sollte er seine Mitarbeitenden und deren Familien sowie Freunde in Verlegenheit gebracht haben. Seine Sendung solle Spaß machen und inklusiv sein.

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