Fußball-WM:Russland will Seppelt nicht

Das Land verweigert dem ARD-Doping-Experten Hajo Seppelt wegen seiner Berichterstattung die Einreise zur Fußball-WM.

Russland verweigert dem ARD-Doping-Experten Hajo Seppelt anlässlich der Berichterstattung über die Fußball-WM die Einreise. Das teilte die Tagesschau mit. Ein vom SWR für ihn beantragtes Visum sei am Freitag für ungültig erklärt worden. Seppelt stehe demnach auf einer Liste der in Russland "unerwünschten Personen". Die ARD betrachte das Vorgehen als "beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit". ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte, die Entscheidung sei kein Zeichen von Respekt vor der Tätigkeit investigativer Journalisten, sondern eher dafür, dass man unangenehmen Themen gegenüber lieber die Augen verschließe. Die Fußball-WM findet vom 14. Juni bis 15. Juli statt. Seppelt war maßgeblich an der Aufdeckung des russischen Staatsdoping-Systems beteiligt. Die Bundesregierung hat das Einreiseverbot scharf kritisiert. Dies sei ein "denkbar schlechter Vorbote für eine objektive und unabhängige Berichterstattung" über die WM, sagte Stephan Mayer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Er forderte Russland auf, diesen Schritt rückgängig zu machen.

© SZ vom 12.05.2018 / dpa, epd, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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