Weil das britische Boulevardblatt Daily Mail Melania Trump als früheres Escort-Girl bezeichnet hat, zahlt es der First Lady der USA eine Entschädigung.
Die Anwältin der Zeitung, Catrin Evans, gab zudem vor Gericht in London eine Entschuldigung ab. Die Daily Mail erkenne an, dass die im August während des US-Wahlkampfs geäußerten Behauptungen falsch seien und nehme diese zurück.
Damit die Klagen, die die Ehefrau des heutigen US-Präsidenten Donald Trump angestrengt hatte, eingestellt würden, habe die Daily Mail in die Entschädigungszahlung eingewilligt, erklärte Evans weiter. Zu deren Höhe äußerte sie sich nicht, nach Angaben der Nachrichtenagentur AP aber liegt die Summe bei circa 2,9 Millionen Dollar (2,7 Millionen Euro).
Melania Trump hatte die Zeitung im Februar auf umgerechnet 141 Millionen Euro verklagt. In einem sowohl Online als auch in der Druckausgabe erschienenen Bericht der Daily Mail hatte es geheißen, das aus Slowenien stammende frühere Model habe in den Neunzigerjahren für einen Escort-Service gearbeitet. Dabei habe Melania "Dienstleistungen angeboten, die über das reine Modeln hinausgingen".

USA:Melania Trump - weichgezeichnet
Gesicht zu ernst, Retusche zu stark: Melania Trumps offizielles Porträtfoto als First Lady ruft ein Bataillon von Bildinterpreten auf den Plan. Aber war früher wirklich alles besser?
Die Daily Mail hatte den Artikel, der unter der Überschrift "Gewagte Fotos und beunruhigende Fragen über die Vergangenheit seiner Frau könnten Trump aus der Bahn werfen" erschienen war, zehn Tage nach seiner Veröffentlichung zurückgezogen. Richter Andrew Nicol verlas eine gemeinsame Erklärung beider Seiten, wonach der beanstandete Bericht "falsche und diffamierende" Behauptungen über Melania Trump beinhalte. Deren Anwalt John Kelly hatte erklärt, die Behauptungen über seine Mandantin hätten deren "Integrität und persönliche Würde" verletzt.
Melania Trump machte geltend, "viele Millionen Dollar" seien ihr möglicherweise entgangen
Zugleich hatte Melania Trump geltend gemacht, die Behauptungen über sie schränkten ihre Möglichkeiten ein, von ihrer gestiegenen Bekanntheit zu profitieren, indem sie eine neue Produktlinie lanciere.
In Justizdokumenten, die sie einreichte, war von "vielen Millionen Dollar" die Rede, die ihr als "eine der meist fotografierten Frauen der Welt" möglicherweise entgangen seien. Diese Begründung hatte allerdings scharfe Kritik an der First Lady ausgelöst. Kritiker hielten ihr vor, sie wolle finanziellen Gewinn aus ihrer neuen Rolle schlagen.