Fernsehnutzung:Zahlen und glotzen

Von Caspar Busse

In Deutschland steigt das Interesse an kostenpflichtigen Fernsehprogrammen, beschleunigt wird diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie, in der viele zu Hause die Zeit für Medienkonsum nutzen. "Die Nachfrage der Deutschen nach hochwertigen TV- und Bewegtbildinhalten ist enorm und in der Corona-Zeit nochmals deutlich gestiegen", sagte Frank Giersberg, Geschäftsführer des Verbandes Privater Medien (Vaunet). Die Bereitschaft der Zuschauer, für Inhalte auch zu zahlen, habe dabei ebenfalls zugenommen. 2019 gab es in Deutschland nach einer Studie von Vaunet acht Millionen Pay-TV-Abonnenten. Gleichzeitig steigt das Angebot: Neben Sky, das allein auf etwa fünf Millionen Kunden kommt, und weiteren Bezahlangeboten etwa von RTL, Pro Sieben Sat 1 oder Anbietern wie der Telekom gibt es inzwischen eine Reihe von kostenpflichtigen Streamingdiensten, etwa Netflix, Amazon Prime, Disney Plus oder Amazon, die um dieselben Zuschauer werben. Nach Vaunet-Angaben lag die Zahl der Pay-TV-Zuschauer im ersten Halbjahr 2020 bei durchschnittlich 17,1 Millionen, im März wurde mit 18,3 Millionen der Höchststand erreicht. Vaunet-Geschäftsführer Giersberg sagte, trotz der gestiegenen Nutzung hätten Pay-Anbieter auch mit den Folgen des wirtschaftlichen Shutdowns zu kämpfen. Eine besondere Herausforderung liege im Hochfahren geplanter Produktionen mit Blick auf die Ausfallrisiken in der Corona-Krise. Inzwischen würde aber wieder investiert, erfreulicherweise auch verstärkt in deutsche Inhalte. Einer Studie der Beratungsfirma Deloitte zufolge werden Streamingdienste auf Dauer vom Aufschwung während der Corona-Krise profitieren, im Gegensatz etwa zu herkömmlichen Fensehsendern.

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