Dietz-Werner Steck:Der "schwäbische Columbo" ist tot

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So wurde er bundesweit bekannt: Dietz-Werner Steck als Hauptkommissar Ernst Bienzle im Jahr 2006. Nun ist er gestorben. (Foto: dpa)

Der langjährige "Tatort"-Schauspieler Dietz-Werner Steck ist gestorben. Bekannt wurde er in den Neunzigerjahren für seine Rolle als Kommissar Bienzle. Der Schwabe starb an Silvester im Alter von 80 Jahren.

Mit Trenchcoat und Hut prägte er bundesweit das Bild des Schwaben: Durch seine gemütliche Art machte sich der Hauptkommissar Bienzle im Stuttgarter Tatort viele Freunde - für Dietz-Werner Steck war es die späte Paraderolle seines Lebens. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der gebürtige Waiblinger an Silvester im Alter von 80 Jahren.

Seit 2014 hatte der Schauspieler im Pflegeheim gelebt. Von 1992 bis 2007 verkörperte er die von Felix Huby für den Tatort geschaffene Figur des herzensguten Brummbären, der gerne als "schwäbischer Columbo" bezeichnet wurde.

Als Stecks Fernsehkarriere in der Krimiserie begann, war er bereits 55 Jahre alt und hatte schon eine lange Bühnenkarriere hinter sich. Von 1959 bis 1962 besuchte er die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Dort riet ihm seine Lehrerin Lilly Ackermann zum zusätzlichen Vornamen Dietz.

Von 1962 an war Steck Ensemble-Mitglied am Staatstheater und Alten Schauspielhaus. 1995 übernahm er die Hauptrolle als Götz von Berlichingen bei den Burgfestspielen Jagsthausen.

Die Kollegen schätzten seine angenehmen Umgangsformen

Bei den Kollegen war er stets beliebt. "Ich habe ihn als einen ganz fantastischen Gentleman kennengelernt", hatte Manfred Hattendorf vom SWR zu Stecks 80. Geburtstag im Juli vergangenen Jahres gesagt. Er habe seinen Fleiß sowie seine "feine und verlässliche Art" sehr geschätzt. Selbstzweifel seien dem Mann nie fremd gewesen. Die SWR-Kollegen hätten schon deshalb gern mit ihm zusammengearbeitet, weil er "alle auf dem Set zuvorkommend behandelt" habe.

"Bienzle und der Biedermann" - so hieß 1992 die erste Tatort-Folge mit Dietz-Werner Steck als Kommissar. Autor Huby hatte seinen Ermittler als einen humorvollen Querkopf angelegt.

Steck wiederum beschrieb seine Rolle als eine Art "Anti-Schimanski", dessen Stärke "das stille Beobachten" sei. Er ermittelte, indem er Fragen stellte, anstatt sich in Action-Szenen zu beweisen.

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