Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wird die Fernsehrechte der Bundesliga für den Zeitraum 2013 bis 2017 noch in diesem Jahr ausschreiben beziehungsweise die Ausschreibung ankündigen.

Dem Bundeskartellamt sei ein verbindliches Angebot für Verpflichtungszusagen übersendet worden. "Umfasst sind konkrete Zusagen hinsichtlich des Zuschnitts der Rechtepakete, zum Ablauf des Verfahrens sowie zu Entscheidungskriterien, nach denen eine Rechtevergabe erfolgen würde", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert der Süddeutschen Zeitung an diesem Mittwoch auf Nachfrage. Der Auktionsprozess, so die Planung, werde im April 2012 abgeschlossen sein.
412 Millionen Euro jährlich brachte der bislang letzte Abschluss. Das Pay-TV-Unternehmen Sky (circa 225 Millionen), und die öffentlich-rechtliche ARD (circa 100 Millionen) sind die wichtigsten Investoren. "Unserer Information nach wird nun eine weitere Marktbefragung durch das Kartellamt erfolgen", sagte Seifert. "Die angeschriebenen Medienunternehmen werden die Möglichkeit haben, unsere Verpflichtungszusagen zu kommentieren. Ob sich daraus noch Änderungen für die Ausschreibung ergeben, ist eine Entscheidung der Kartellbehörde."
Seit 18 Monaten ist die DFL mit dem Bundeskartellamt im Gespräch. Eine erste Marktbefragung unter Profiklubs und Fernsehsendern in diesem März ergab, dass die Gruppenvermarktung der Bundesligarechte zulässig ist und dass die DFL konkurrierende Szenarien unterbreiten kann für die Zusammenfassungen der Spiele an Samstagen. "Das vorgelegte Konzept umfasst insgesamt 23 Rechtepakete", erläutert Seifert, "davon sind zwölf reine Live-Pakete. Die Pakete der Highlight-Berichterstattung verteilen sich auf ein Klassik-Szenario, das im Wesentlichen der bisherigen Verwertung entspricht. Daneben steht ein Szenario, das wir ,Neue Medien' nennen. Zentraler Unterschied ist, dass die erste frei empfangbare Zusammenfassung der Highlights der Samstagsspiele über Internet und mobile Endgeräte angeboten wird."
Im klassischen Fernsehen könnte dann erst von 21.45 Uhr an berichtet werden. "Wir bluffen nicht. Jedes Szenario ist realistisch", so Seifert. "Die Mediennutzung verändert sich. Rechteanbieter können diese Entwicklung nicht ignorieren. Genauso wenig wie übrigens private Medienunternehmen und öffentlich-rechtliche Anstalten, die beide erheblichen Aufwand treiben, um sich in den neuen Medien entsprechend zu positionieren."