"Davon willst du nichts wissen" im ZDF:Im bedrohlichen Strudel der Ereignisse

Horror, Action, Thriller - viele haben es in Deutschland mit Genrefilmen versucht, aber so richtig erfolgreich beim Publikum sind wenige. Das ZDF traut sich in seinem "Kleinen Fernsehspiel" mal wieder an einen Thriller - sehenswert.

Hanno Raichle

Der Genrefilm in Deutschland hat einen schweren Stand. Horror, Action, Thriller - viele haben es versucht, aber so richtig erfolgreich beim Publikum oder in kommerzieller Hinsicht waren wenige, die Komödien-Fabrikanten einmal ausgenommen. Doch es gibt ja zum Glück die vielen kleinen Produktionen, die auf späten Fernsehsendeplätzen untergebracht sind, seit Jahrzehnten im ZDF bekanntermaßen unter der Dachmarke "Kleines Fernsehspiel".

Jan (Andreas Lust) weiß nicht, wie er seiner Frau Karen (Sophie von Kessel) seine Tat beichten soll. (Foto: © ZDF/Heike Ulrich)

Das Projekt Davon willst du nichts wissen (Regie und Buch: Tim Trachte) übernimmt dabei ein elementares Stilmittel des Psychothrillers - die wachsende Bedrohung einer Idylle. Eine unsichtbare Macht von außen drückt immer stärker auf die Verfassung der Menschen und zieht sie in einen bedrohlichen Ereignisstrudel.

Hier trifft es den Familienvater und Arzt Jan (Andreas Lust). Jan verschuldet den Tod eines jungen Mannes, der ihn und seine schwangere Frau (Sophie von Kessel) überfallen hat. Den Vorfall will er lieber verschweigen, statt sich bei der Polizei zu melden. Sehr bald geht eine erste anonyme Drohung ein - gibt es also einen Zeugen?

Das Wichtigste schafft der Film: Spannung zu erzeugen. Er bietet aber auch gute Schauspieler, eine bildstarke Kamera (Fabian Rösler) und die passende Musik (Lorenz Dangel). Trotzdem fehlt die letzte Raffinesse: Man kommt zu schnell hinter das Rätsel, der Twist, eine überraschende Wendung und Auflösung, fehlt. Trotzdem ist der Film sehenswert, auch, weil er konsequent auf sein Genre setzt.

Davon willst du nichts wissen, ZDF, 23.30 Uhr.

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© SZ vom 13.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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