Auf die "Panama Papers" ist ARD-Programmdirektor Volker Herres so stolz, als hätte er den Datenwust eigenhändig ausgewertet. Die Enthüllungen seien "ein Triumph des klassischen Journalismus über das Geschwätz von der Lügenpresse", sagte, nein: frohlockte, Herres bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der ARD-Intendanten am Mittwoch in Potsdam.
Zu den substanzielleren Neuigkeiten gehörte dann neben der Personalie Ingo Zamperoni, der neuer Anchorman bei den Tagesthemen wird, vor allem zweierlei: Erstens haben die Intendanten die Verwaltungsvereinbarung für das im Oktober startende junge Angebot von ARD und ZDF unterzeichnet und damit "die organisatorischen, strukturellen und finanziellen Weichen gestellt", sagte die ARD-Vorsitzende, MDR-Intendantin Karola Wille. Zweitens steht die Finanzierung von Babylon Berlin, verkündete RBB-Intendantin Dagmar Reim in ihrer Funktion als Aufsichtsratschefin der ARD-Filmtochter Degeto, die die Serie mit X Filme, Sky und Beta Film realisiert. Bei einem Projekt der Größenordnung - 16 Folgen, 200 Drehtage, 300 Darsteller - dauere das ein bisschen, "das gibt es nicht zum Schnäppchenpreis", so Reim.
Wenig überraschend bekräftigte Wille ihre Kritik an der Empfehlung der Finanzwächter der KEF, den Rundfunkbeitrag von 2017 an um 30 Cent zu senken. "Wenn man jetzt erneut wie in den vergangenen Jahren eine Rücklage bildet, könnte man die dann für den Finanzbedarf ab 2021 heranziehen", so Wille