Tiere:Lernhilfe im Tierheim: Kinder lesen Katzen vor

Bremen (dpa) - Im Bremer Tierheim können Kinder künftig Katzen vorlesen. So sollen lernschwache Kinder gefördert und gestresste Katzen beruhigt werden, wie der Bremer Tierschutzverein mitteilte. Die Idee für die außergewöhnliche Lesestunde stammt aus den USA.

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Bremen (dpa) - Im Bremer Tierheim können Kinder künftig Katzen vorlesen. So sollen lernschwache Kinder gefördert und gestresste Katzen beruhigt werden, wie der Bremer Tierschutzverein mitteilte. Die Idee für die außergewöhnliche Lesestunde stammt aus den USA.

Der Nutzen solcher Angebote ist nach Angaben des Tierschutzvereins wissenschaftlich belegt. Studien zufolge sollen Schüler, die sich als freiwillige Katzenvorleser engagieren, schneller und besser lesen lernen.

"Welches Kind hat schon Lust auf richtigen Nachhilfeunterricht?", sagte die Pressesprecherin des Vereins, Gaby Schwab. Vielen Kindern falle es schwer, Erwachsenen vorzulesen. Katzen seien geduldige Zuhörer. Für die teils verängstigten Tiere sei der Besuch der Kinder eine gute Abwechslung. "Beim Lesen ist die Stimme gleichmäßig. Das ist beruhigend für die Katzen."

Einige deutsche Tierheime etwa in München haben bereits seit vielen Monaten ein solches Angebot im Programm. Sie arbeiten mit der Organisation Kids4Cats (Kinder für Katzen) zusammen, die seit 2014 zwei- und vierbeinige Bücherfreunde zusammenbringen will.

Der Bremer Tierschutzverein hörte im vergangenen Jahr von dem Trend in den USA und entwickelte daraufhin das Projekt. "Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen", sagte Schwab. An jedem zweiten Donnerstag im Monat dürfen Kinder zwischen acht und zwölf Jahren im Bremer Tierheim nun Katzen laut aus einem Buch vorlesen.

Für die Treffen stehen drei Räume mit jeweils drei bis sechs Katzen bereit. Bis zu vier angemeldete Kinder könnten gleichzeitig in eine Katzenstube. Sie sollen nacheinander vorlesen - je nach Wunsch aus eigenen oder Leih-Büchern. Für das Projekt sind zwei bis drei Erwachsene zuständig. Zumindest am Anfang sollen sie Kinder und Katzen begleiten. "Wir müssen feststellen, wie Kinder und Katzen reagieren", sagte Schwab.

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