Studie:Die Terror-Angst der Deutschen wächst

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  • Immer mehr Deutsche fürchten sich einer Studie zufolge vor Terrorismus.
  • Nur zwei Dinge machten den Menschen hierzulande noch mehr Angst: Naturkatastrophen und die Kosten der Euro-Krise. An vierter Stelle komme die Angst vor Überforderung durch mehr Asylbewerber.

Alleine alt werden? Nun ja. Die Partnerschaft zerbrechen sehen? Nicht die größte Angst. Echte Sorgen macht sich ein Großteil der Deutschen um andere Dinge: um Terror, um Orkane - und ums Geld. Das zeigt eine repräsentative Studie der R+V-Versicherung. Jährlich werden Angaben der Versicherung zufolge etwa 2 400 Menschen ab 14 Jahren befragt. Auskunft geben sollen die Befragten über ihre persönlichen Sorgen, die sie sich um Gesellschaft, Wirtschaft und Politik machen.

Terror ist nicht mehr so weit weg

Anfang des Jahres sterben siebzehn Menschen bei Anschlägen in Paris, unter ihnen Redakteure des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo. In Wolfsburg wird wenige Tage später eine mutmaßliche Zelle der Terrormiliz "Islamischer Staat" entdeckt. Junge Männer werden festgenommen und müssen vor deutschen Gerichten erklären, was sie in Syrien gemacht haben. Der Terror rückt damit rein geografisch näher an Deutschland heran. Der Studie zufolge ist die Angst vor Anschlägen stärker gewachsen als jede andere Angst. Insgesamt gaben insgesamt 52 Prozent aller Befragten an, sich vor Terrorismus zu fürchten - das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Terrorangst landet damit im Ranking auf Platz drei.

Noch etwas mehr ängstigen sich die Deutschen laut dem Versichererer vor Naturkatastrophen. Grund könnten die heftigen Unwetter der vergangenen Monate sein. Sechs Menschen starben an Pfingsten 2014 durch Folgen des Sturmtiefs Ela, elf im vergangenen April beim Orkan Niklas. Insgesamt hätten 53 Prozent der Befragten Angst vor Umweltunglücken, vier Prozent mehr als bei der Versicherungs-Befragung im Vorjahr.

Die größte Angst ist die Angst ums Geld

Toppen kann die Angst vor den Naturgewalten beim deutschen Steuerzahler nur die Angst ums Geld. Genauer: um die Auswirkungen der Schuldenkrise. 64 Prozent gaben an, große Angst vor höheren Kosten zu haben. Etwa die Hälfte fürchtet außerdem eine Gefährdung des Euro. Das geht aus einem Sonderteil der Studie zur Euro-Krise hervor. In diesem Teil der Befragung gaben auch 50 Prozent an, dass sie Angst haben, Behörden und Bürger würden durch mehr Asylbewerber überfordert. Knapp die Hälfte der Teilnehmer, 49 Prozent, fürchtet sich vor politischem Extremismus.

Eigenes Schicksal?

Wie auch im vergangenen Jahr scheint die Angst vor persönlichen Schicksalen die Deutschen weniger zu beschäftigen. Nur 15 Prozent gaben an, das Zerbrechen der Partnerschaft zu fürchten. Mit 27 Prozent macht sich gut ein Viertel Sorgen, im Alter einsam zu sein. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit beschäftigt 32 Prozent.

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