Stress in der Schwangerschaft:Gestresste Leichtgewichte

Mutterschutz beginnt erst sechs Wochen vor dem Geburtstermin. Doch steht die Mutter bis dahin unter Dauerbelastung, bleibt das Baby auffällig leicht.

Ein stressiger Job kann sich bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel ungünstig auf die Entwicklung eines Ungeborenen auswirken. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte unter Berufung auf eine niederländische Studie hin.

Hatte die Mutter zu viel Stress während der Schwangerschaft, bringt der Nachwuchs bis zu 150 Gramm weniger auf die Waage (Foto: Foto: iStockphotos)

Werdende Mütter, die in ihrer Frühschwangerschaft einem sehr belastenden Berufsleben ausgesetzt sind, entbinden demnach eher Kinder mit einem besonders niedrigen Geburtsgewicht.

Bereits eine Wochenarbeitszeit der Schwangeren von mehr als 32 Stunden senkt nach Angaben der Experten das Körpergewicht des Kindes bei der Geburt um durchschnittlich 43 Gramm. Bei erheblichem beruflichen Stress sei das Neugeborene im Schnitt sogar um 72 Gramm leichter. Und die Kombination aus mehr als 32 Arbeitsstunden und besonderem Stress schlage sich in durchschnittlichen Gewichtsverlusten von 150 Gramm nieder.

"Die Studie zeigt, welchen Stellenwert der Mutterschutz für die Gesundheit von ungeborenen Kindern hat", sagt der Vizepräsident des Berufsverbandes, Klaus König. Allerdings greife der Mutterschutz ja erst gegen Schwangerschaftsende, nämlich sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.

Auch legten die Ergebnisse nahe, dass Frauen mit belastenden Vollzeitjobs bereits in der Frühschwangerschaft darauf achten sollten, Stress zu kompensieren und auch soweit möglich zu verringern.

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