Es ist ein paar Jahre her, dass sich der frühere Teppich- und Waffenhändler Karlheinz Schreiber anschickte, das Essverhalten der Menschen mittels einer unter Hochdruck zubereiteten Supernudel radikal zu verändern. In seinem kanadischen Exil plauderte er von einem Nudel-Spender (siehe Foto), den er gemeinsam mit einem Schweizer Spitzenkoch entworfen zu haben vorgab.
Die Presse stürzte sich sofort auf die Sensation: Schreiber, unser Spaghetti-Mann in Toronto! Der alte Amigo, rehabilitiert dank seiner Pasta-Connection! Mit dem "Snack auf Gourmetebene" wollte der Geschäftsmann noch einmal ganz groß rauskommen; er witterte "das Geschäft meines Lebens" und erwartete nichts weniger als die "Revolutionierung des Fastfood-Bereichs". Die Pasta, die Schreiber dann stolz präsentierte, kam aus einem Gerät, das verdächtig an eine ganz normale Kaffeemaschine erinnerte, wie sie in jeder besseren Betriebskantine zu finden ist.
Interessanterweise sollten die Soßen in Liechtenstein produziert werden, während man für die Amigo-Mischung Hartweizen-Spaghetti aus Neapel favorisierte. O sole mio! Eine schöne Geschichte war das, die viel heiße Luft erzeugte, aber doch ernst gemeint war. Noch immer gibt es in Liechtenstein eine Firma, die sich "Spaghettissimo" nennt und "auf Knopfdruck frische Pasta" liefert. Mit Herrn Schreiber wollen die Inhaber des Patents nichts zu tun haben. Die kulinarische Weltveränderung steht weiter aus - aber bei Karlheinz S. weiß man ja nie, was noch kommt.