Skibrillen und Helme im Test:Gefahr auf Kinderköpfen

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Stiftung Warentest hat sich Skihelme und Brillen für Kinder vorgenommen. Mit erschreckenden Ergebnissen: Die Ausrüstung für Kinder ist generell schlechter als für Erwachsene.

Birgit Lutz-Temsch

Kinder machen eigentlich alles richtig auf der Skipiste: 90 Prozent tragen einen Skihelm, das ist weit mehr als bei den Erwachsenen. Kaum ein Kind fährt ohne Skibrille. Alles sicher, sollte man meinen. Doch leider ist dem nicht so: Stiftung Warentest und der österreichische Verein für Konsumenteninformation haben sich gängige Skihelme und ´-brillen vorgenommen. Ergebnis: Manche Schutzkleidung gaukelt Sicherheit nur vor. Nur zwei von zwölf Helmen und vier von 16 Brillen erhielten die Note "gut".

Helme sollen schützen - das schaffen aber nur wenige. (Foto: Foto: Stiftung Warentest)

Manche Helme werden sogar zur Gefahr: Bei acht von ihnen öffnete sich der Kinnriemen erst bei einer Belastung von mehr als 100 Kilogramm. Bleibt ein Kind also etwa am Lift hängen, stranguliert es sich an seinem Helm.

Einige Kinderhelme weisen deutliche Schwächen auf: Fünf Modelle hielten im Test dem Aufprall von Fremdkörpern nicht stand. Für Steine, Zweige oder Skistöcke wären diese Helme kein Hindernis.

Die beiden Helme, die die Note gut erhielten, sind der Giro Slingshot (65 Euro) und der Uvex x-ride junior (70 Euro).

Durchblick bei Brillen

Die gute Nachricht zuerst: 15 der 16 getesteten Skibrillen bieten den von Augenärzten für Skigebiete empfohlenen UV-Schutz, lediglich die Shadow SH+ blieb unter den nötigen Werten. Vier erreichten die Note "gut": Die Smith Scope Graphic, die Anon Majestic, die Smith Gambler Air und die Giro Chico. Doch damit ist das Gute über Skibrillen bereits gesagt.

Ein großer Mangel bei allen getesteten Brillen: Die Scheiben bestehen nicht aus besonders widerstandfähigem Kunststoff, und sind deshalb nur mäßig schlagfest, können außerdem auf das Auge drücken.

Gift im Gummi

Schadstoffe in Kleidungsstücken lösen sich bei Wärme und Nässe besonders gut. Beim Skifahren wird geschwitzt, und über die Haut können gelöste Schadstoffe dann in den Körper dringen. Die Tester fanden im Atomic Punx ein Flammschutzmittel, das unter dem Verdacht steht, Krebs zu verursachen.

Der Schaumstoff an der Carrera Kimerik S ud der Uvex Comanche enthält giftiges Phenol, und in der Casco Powder Jr fanden die Tester den fortpflanzungsschädigenden Weichmacher DEHP.

Mit diesen Ergebnissen schnitt die Kinderausrüstung durchweg schlechter ab als das Equipment für Erwachsene. Fazit: Obwohl wesentlich mehr Kinder als Erwachsene Schutzkleidung tragen, sind sie dennoch schlechter ausgestattet, wenn beim Kauf nicht genau aufgepasst wird.

Die einzelnen Testergebnisse im Detail gibt es auf der Seite von Stiftung Warentest.

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