Schwimmanzüge:Wider das wabbelnde Fleisch

Kaum waren sie erfunden, sollen sie wieder verschwinden: Von 2010 an wird es keine Hightech-Schwimmanzüge mehr geben. Ein Abgesang auf die Plastik-Pelle.

Violetta Simon

1 / 16
(Foto: N/A)

Kaum waren sie erfunden, sollen sie wieder verschwinden: Von 2010 an soll es keine Hightech-Schwimmanzüge mehr geben. Ein Abgesang auf die Plastik-Pelle.2008 stellte Speedo die neue Wunderwaffe vor: Der "LZR Racer", hier vorgeführt vom damaligen Kapitän des australischen Olympia-Teams, Grant Hackett, wurde aus einem speziellen Nylon-Lycra-Material - Polyurethan - gefertigt. Seine Nähte wurden mit Hilfe von Ultraschall verschweißt. 2009 in Rom heißt die neueste Errungenschaft "X-Glide" vom italienischen Hersteller Arena. Diesem Einteiler verdankt Paul Biedermann laut eigener Aussage seinen neuen Weltrekord.Foto: AFP

2 / 16
(Foto: N/A)

Eins mit dem Wasser: Für die Speedo-Werbekampagne ließ sich Grant Hackett - mit fototechnischer Hilfe - sogar die Augen und Kiemen eines Hais verpassen.Foto: AFP

3 / 16
(Foto: N/A)

Die Form der Plastikhaut lässt keine Fragen offen: Ein integriertes Korsett komprimiert selbst die Körpermasse der ohnehin sehnigen Sportler, macht Muskeln dadurch härter und optimiert die Silhouette der Schwimmer - wie man an dem Südkoreaner Park Tae-Hwan und dem Australier Michael Klim eindeutig sehen kann.Foto: AFP

4 / 16
(Foto: N/A)

Doch nicht jeder Entwurf kann als gelungen bezeichnet werden. Diese Serie aus dem Jahr 2004 erinnert eher an Skiunterwäsche. Daran können auch die hochqualifizierten Profisportler-Models (v.l.n.r.: Thomas Rupprath, Hannah Stockbauer, Katy Sexton, Mark Foster, Mirna Jukic, Steve Parry) nichts ändern.Foto: AP

5 / 16
(Foto: N/A)

Vorreiter - oder besser gesagt Vorschwimmer - in Sachen Hightech-Pelle: Im Jahr 2000 sahen die meisten Modelle ein bisschen wie Funktionsunterwäsche aus. Die Nähte zeichneten sich ab, der Anteil an Neopren war um einiges höher und trug auf.Foto: Reuters

6 / 16
(Foto: N/A)

Mittlerweile hat die Technik auch im ästhetischen Bereich Fortschritte gemacht: Der Franzose Alain Bernard begeisterte in Rom nicht nur mit seiner Leistung im 100 Meter Freistil. Die Silhouette, die die anthrazitfarbene zweite Haut formt, lässt der Phantasie nicht mehr viel Spielraum. Kleines Manko: An den Armausschnitten quillt selbst muskulöses Fleisch unkontrolliert, weil nicht komprimiert, hervor.Foto: AFP

7 / 16
(Foto: N/A)

Drei Grazien in Vollgummi - was den Normalbürger an Latex-Outfits aus dem SM-Bereich erinnert, tragen die Schwimmprofis, um dem Wasserwiderstand ein Schnippchen zu schlagen. Die Plastikhaut reduziert den Wasserwiderstand und ermöglicht einen schnelleren Start. Britta Steffen, Daniela Samulski und Petra Dallmann haben immerhin noch genügend Bewegungsfreiheit, um sich angemessen über eine Silbermedaille zu freuen.Foto: AP

8 / 16
(Foto: N/A)

Michael Phelps fühlt sich in der Neoprenpelle nach eigenen Angaben "wie eine Rakete". Ist der Wettkampf dann vorbei, kommt der 14-fache Olympiasieger gar nicht schnell genug wieder hinaus. Kein Wunder: Der Hochgeschwindigkeitsanzug übt einen ziemlichen Druck aus und ist alles andere als komfortabel.Foto: dpa

9 / 16
(Foto: N/A)

Doch wer schön sein will, muss leiden. Ein echter Hingucker ist der knallpinke "Jaked- 01"-Schwimmanzug der Schweizer Schwimmerin Elena Beltrami. Bedauerlicherweise beißt sich die Farbe der Plastikhaut mit dem Rot der Badekappe - ein schwarzes Häubchen wäre perfekt.Foto: dpa

10 / 16
(Foto: N/A)

Dabei ist die Farbe Pink nicht allein den Damen vorbehalten: Der Ire Barry Murphy überraschte in Rom mit demselben rosaroten Modell. Der grimmige Blick ließ jeden Zweifel an der Männlichkeit des Schwimmers im Keim ersticken. Nein, das ist kein Fall für Brüno.Foto: AP

11 / 16
(Foto: N/A)

Die US-Amerikanerin Rebecca Soni entschied sich wiederum für eine Plastikhaut in blau. Die athletische Figur der Schwimmerinnen und das korsettartige Gewebe der Anzüge sorgen zusätzlich für Verwirrung: Auf den ersten Blick wird nicht immer klar, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt.Foto: AFP

12 / 16
(Foto: N/A)

Eingenähte Kühlfelder, besonders dicke Neoprenschichten oder gleich zwei Anzüge übereinander - hin und wieder übertreiben es die Teilnehmer mit den technischen Finessen. Mit dem Logo des Welt-Schwimmverbandes Fina signalisieren die Hersteller, dass ihr Anzug für die Wettkämpfe zugelassen ist.Foto: dpa

13 / 16
(Foto: N/A)

Nicht alle Schwimmer setzen beim Kampf gegen den Wasserwiderstand auf hautenge Ganzkörperanzüge: Bei den Weltmeisterschaften in Rom begnügten sich einige Teilnehmer mit Hosen. Nur die Beinlänge variiert.Foto: AFP

14 / 16
(Foto: N/A)

Auch Michael Phelps verzichtete auf einen Hightech-Anzug - jedoch nur beim Vorlauf für 200 Meter Schmetterling. Und auch wenn es den US-Amerikaner wertvolle Zehntelsekunden gekostet haben mag - die weiblichen Zuschauer werden es ihm gedankt haben.Foto: AFP

15 / 16
(Foto: N/A)

Ihren Unmut über den zunehmenden Technikwahn brachten Thomas Rupprath und Helge Meeuw zum Ausdruck, indem sie im Finale über 50 Meter Rücken bei der Kurzbahn-EM im Dezember 2008 in altertümlichen Badehosen antraten. Schon bald werden Schwimmer in Badehosen - wie hier der Malteser Mark Sammut - wieder zum Alltag gehören. Echte, makellose Haut ist eben durch nichts zu ersetzen. Schon gar nicht durch Plastik.Foto: AFP

16 / 16
(Foto: N/A)

Jenseits aller Geschwindigkeitsoptimierung und Hightech-Forschung befindet sich der sogenannte Burkini. In muslimischen Ländern wird er von Frauen getragen, die auf Schwimmen oder Wassersport nicht verzichten wollen. Dieser Trend hat - im Gegensatz zu den Schwimmanzügen der Profis - seiner Trägerin mehr Freiheit gebracht.Foto: Reuters

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: