Mobilität:Überall und nirgendwo zuhause

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So mondän war das Reisen 1958 - hier ein Flug von New York nach London. Damals gab es noch keine Billigflieger und keinen Security-Wahnsinn. (Foto: Douglas Miller/Getty Images)

Einst war Reisen ein Privileg. Heute sind ständig alle unterwegs, doch kaum jemand kommt an. Und wer aufbricht, eine neue Heimat zu finden, merkt oft: Das, wovon er sich lossagen wollte, lebt in ihm weiter.

Von Sebastian Schoepp

Es war eine lange Reise: Wer im Jahr 1990 von München nach Buenos Aires flog, konnte schon mal brutto zweieinhalb Tage unterwegs sein. Die längst untergegangene Pan-Am flog über London, New York, Rio de Janeiro und São Paulo, man musste viermal das Flugzeug wechseln, aber ha! - was war das für ein Genuss. Zeitzonen verschwammen auf lustvolle Art ineinander, Frühstück folgte auf Dosenbier, unten flogen die Kontinente vorbei. Ganze Mittelbänke waren frei, um sich darauf auszustrecken. Man konnte hin und wieder nach hinten gehen und eine rauchen, entspannt mit Passagieren aus vielerlei Ländern plaudern oder im Liegen den mitgebrachten Bruce Chatwin lesen. Dessen Reisebuch "In Patagonien" war die Einstimmung auf das argentinische Abenteuer.

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