Miss-Universum-Wettbewerb in Brasilien:Zementiertes Lächeln

Wer die Schönste sein will, nicht nur im ganzen Land oder auf der Erde, nein im Universum, muss immer und überall Haltung bewahren - auf dem Fußballplatz, auf der Rennbahn und dem hässlichsten Teppich. Brust raus und Mundwinkel hoch: der anstrengende Hindernislauf der Miss-Universe-Kandidatinnen.

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(Foto: AFP)

Wer die Schönste sein will, nicht nur im ganzen Land oder auf der Erde, nein im Universum, muss immer und überall Haltung bewahren - auf dem Fußballplatz, der Rennbahn, dem hässlichsten Teppich. Brust raus und Mundwinkel hoch: Der anstrengende Parcours der Miss-Universe-Kandidatinnen. Seht her, ich flieg nach Südamerika: Die australische Bewerberin um den Titel der schönsten Frau des Universums, Scherri-Lee Biggs, posiert in Melbourne in ihrem Kostüm für das Finale in São Paulo. Das Kostüm soll "die Schönheit und den Geist" der brasilianischen Kultur widerspiegeln und ist für einen Schönheitswettbewerb ungewöhnlich stoffreich.

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(Foto: REUTERS)

Denn bei der Miss-Universe-Wahl geht es schließlich nicht um die schönste Verpackung, sondern um das, was dahintersteckt. Drei Wochen lang müssen 89 Bewerberinnen in der brasilianischen Metropole ein vollgestopftes Vorprogramm absolvieren, Kosmetiktermine, Choreographiestunden und Wohltätigkeitsveranstaltungen besuchen. Die Hauptdisziplin: Dauerlächeln.

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(Foto: AFP/Miss Universe Organization)

Und selbstverständlich: im Bikini Modell stehen. Schließlich ist das Posieren in Bademode die Existenzberechtigung des Wettbewerbs, der angeblich von 600 Millionen Menschen weltweit verfolgt wird. 1952 rief ihn die kalifornische Bekleidungsfirma Pacific Mills ins Leben - weil Miss America sich weigerte, die Hüllen fallen zu lassen. Also kürte der Textilkonzern eine Miss USA und die erste Miss Universe.

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(Foto: dpa/Miss Universe Organization)

Von derart engen moralischen Korsetts haben sich die weltschönsten Schönheiten heute natürlich längst befreit. Doch auch für sie gilt: Haltung wahren, egal ob auf einem zweifelhaften Teppich eines Luxushotels oder ...

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(Foto: REUTERS)

... in Gegenwart skurriler Einheimischer. Männer mit solchen lustigen Plüschkronen dürften der Miss Switzerland zu Hause in den eidgenössischen Bergen jedenfalls eher selten begegnen.

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(Foto: REUTERS)

Wer ganz genau hinsieht, kann in der Betonfassade von Miss Chinas Zuckerlächeln einen Riss erkennen - kein Wunder angesichts des durchaus befremdlichen Gesichtsausdrucks dieses Samba-Tänzers.

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Überhaupt, wer sagt eigentlich, dass so eine Miss-Wahl nicht harte Arbeit ist: Schließlich müssen Miss Russia, Malaysia und Estonia auch selbst die Samba-Hüften kreisen lassen, ...

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(Foto: REUTERS)

... und Miss Chile Vanessa Ceruti in die Pedale treten. Und nicht vergessen: Brust raus, Mundwinkel rauf. Auch wenn's weh tut.

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(Foto: dpa)

Die Kandidatinnen müssen bis zum Finale am 12. September ihre vielfältigen Fähigkeiten beweisen: Dazu gehört die kompetente Auswahl des laufstegtauglichen Outfits genauso wie ...

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(Foto: REUTERS)

.... medienwirksame Empathiebekundungen. Die chinesische Kandidatin Luo Zilin hat sich dafür die Wohltätigkeitsorganisation "Operation Smile" ausgesucht, die hundert Kindern mit Hasenscharten ein neues Lächeln schenken will.

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Zu den Anforderungen gehört es auch, hinter dem Herd zu glänzen. Zumindest bei der Wahl des Kopfschmucks haben Miss Panama und Miss Uruguay dabei restlos überzeugt - ihre Konkurrentin aus Ecuador übt noch. 

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(Foto: REUTERS)

Auch die Mitbewerberin aus Nicaragua gibt sich keine Blöße: Adriana Dorn vergnügt sich mit zugegebenermaßen wirklich sehr weißem Strahlelächeln im Fußballmuseum von São Paulo.

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(Foto: REUTERS)

Very British indeed: Der Auftritt auf der Rennbahn - für Miss Great Britain Chloe-Beth Morgan ein Heimspiel. Doch auch Miss USA Alyssa Campanella macht - was für die Teilnahme ohnehin Voraussetzung ist - eine gute Figur. Während des dreiwöchigen Marathons im Dauerlächeln darf es für die jungen Frauen zwischen 18 und 27 keine Rolle spielen, ob die Pferdestärken auf dem Rasen ...

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(Foto: dpa)

... oder unter der Motorhaube galoppieren. Wer sich angesichts des Fotos um den Teint von Miss Serbia sorgt, der dürfte beim Gedanken um blaue Schienbeine und blutige Knie an den makellosen Körpern ... 

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(Foto: dpa)

... Herzflattern bekommen. Fußballspielende Misses - wo gibt es denn so etwas? Dabei dachte man immer, Schönheitsköniginnen dürften höchstens mal als Bond-Girl sportlich aktiv werden - so wie Halle Berry (Miss Ohio 1986).

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(Foto: dpa)

In ein paar Tagen und etliche Dosen Haarspray ist es dann soweit und die Frauen dürfen darin überzeugen, was sie wohl am besten können:

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(Foto: REUTERS)

Im Bikini gut aussehen.

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