Hamburg:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Innensenator Neumann

Nach dem Entzug seines Doktortitels drohen dem früheren Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) auch strafrechtliche Konsequenzen. Eine Sprecherin der...

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Hamburg (dpa/lno) - Nach dem Entzug seines Doktortitels drohen dem früheren Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) auch strafrechtliche Konsequenzen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg sagte am Freitag, gegen den 49-Jährigen laufe ein Ermittlungsverfahren „wegen des Verdachts der Falschen Versicherung an Eides statt“. Hintergrund sei eine Strafanzeige eines Hochschulprofessors. Demnach soll Neumann im Rahmen seines Promotionsverfahrens falsche eidesstattliche Versicherungen abgegeben haben. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.

Das Verfahren laufe bereits seit Juni, sagte die Sprecherin. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte der NDR erstmals über einen Plagiatsverdacht berichtet. Recherchen des Senders zufolge hatte Neumann in seiner Doktorarbeit „in Teilen abgeschrieben und Quellen seines Textes falsch zitiert“. Anfang der Woche hatte die Universität der Bundeswehr einen „Bild“-Bericht bestätigt, dass Neumann der 2017 verliehene Doktortitel entzogen wurde.

Im Antrag auf Eröffnung eines Promotionsverfahrens müssen die Doktoranden an der Bundeswehruniversität an Eides statt versichern, dass sie die Dissertation selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die den herangezogenen Werken wörtlich und sinngemäß entnommenen Stellen als solche gekennzeichnet haben.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stünden noch am Anfang, sagte die Sprecherin. „Die verwaltungsrechtlichen Vorgänge wurden angefordert und müssen ausgewertet werden.“ Neumann war für die Deutsche Presse-Agentur zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Er war von 2011 bis 2016 Hamburger Senator für Inneres und Sport.

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