Film:Darf ich das sehen?

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In "Die Tribute von Panem - Mockingjay 2" sucht Katniss (Jennifer Lawrence) einen Weg durch die Kanalisation der Hauptstadt. Doch dort lauern viele Gefahren. (Foto: Murray Close/Studiocanal)

Wenn kommende Woche der letzte Teil von "Tribute von Panem" in die Kinos kommt, werden ihn viele Kinder sehen wollen. Die FSK bestimmt, ab welchem Alter man ihn anschauen darf. Warum?

Von Kathleen Hildebrand

Wenn am 19. November der Film "Die Tribute von Panem" in die Kinos kommt, werden ihn viele Kinder sehen wollen. Es ist der letzte Teil der Filmreihe. In ihm entschiedet sich die Geschichte um Katniss Everdeen: Sie führt eine Revolution gegen die grausame Regierung von Panem an. Aber nicht alle Kinder werden den Film sehen dürfen. Man muss zwölf oder älter sein, damit man ohne seine Eltern eine Kinokarte kaufen darf. Wer das entschieden hat? Wie bei allen Filmen war das die FSK. Das steht für "Freiwillige Selbstkontrolle". Manchen Eltern ist die Altersgrenze zwölf aber noch gar nicht streng genug. Denn die "Tribute von Panem"-Filme sind ziemlich gruselig: Kinder und Jugendliche töten sich gegenseitig, viele sterben im Kampf. Im letzten Teil, der jetzt in die Kinos kommt, gibt es besonders viel Gewalt. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur Filmbewertung.

Wer ist die FSK?

Eine Organisation, die Filme prüft. Die FSK hat ihre Büros in Wiesbaden. Dort sehen sich Freiwillige aus verschiedenen Berufen Filme an und beraten, ab welchem Alter Kinder und Jugendliche sie sehen dürfen. Die Prüfer sind zum Beispiel Lehrer, Journalisten und Psychologen. Ihre Berufe müssen etwas mit Medien oder mit Kindern zu tun haben.

Wie entscheidet die FSK, wer welche Filme sehen darf?

Filme sollen Kindern und Jugendlichen nicht schaden. Das steht im Jugendschutzgesetz. Die Prüfer achten deshalb darauf, ob es in einem Film viel Gewalt gibt und wie deutlich sie zu sehen ist. Ob Schimpfwörter benutzt werden oder ob und wie Sex in einem Film vorkommt. Wenn auf einem Film "ab zwölf" steht, heißt das: Die Prüfer glauben, dass er Kindern ab zwölf nicht schadet. Es heißt aber nicht, dass der Film für Kinder ab zwölf gemacht und für sie geeignet ist. Trotzdem gibt es hier eine großzügige Ausnahme: Wenn die eigenen Eltern dabei sind, dürfen Kinder ab sechs Jahren auch Filme anschauen, die erst ab zwölf freigegeben sind. Bei allen anderen Altersfreigaben ("ab sechs", "ab 16") gibt es keine Ausnahmen.

Heißt "freiwillig", dass man selbst entscheidet, ob man sich an die Altersfreigabe hält?

Nein. Kinobesitzer dürfen keine Karten an Kinder verkaufen, die für einen Film zu jung sind. Das Wort "freiwillig" hat einen anderen Sinn: Wer einen Film gedreht hat, entscheidet selbst, ob er ihn der FSK zur Prüfung gibt. Aber: Wenn die Filmfirma das nicht tut, darf der Film im Kino nur Erwachsenen gezeigt werden.

Dürfen Eltern ihrem Kind erlauben, zu Hause einen Film anzusehen, der noch nicht für dessen Alter freigegeben ist?

Was sie ihren Kindern zu Hause erlauben, entscheiden alle Eltern selbst. Das kann auch bedeuten, dass sie ihm "Die Tribute von Panem" verbieten. Weil sie finden, dass die Filme zu gewalttätig sind. Jedes Kind ist anders, Eltern können das meist ganz gut einschätzen.

Sind die "Tribute von Panem - Mockingjay 2" nun empfehlenswert für Kinder oder nicht?

Nein. Die Welt im Film ist sehr düster und die ganze Zeit herrscht ein brutaler Krieg. Es wird viel geschossen. Die Fallen und Monster, die Katniss und ihre Freunde aufhalten sollen, sind so gruselig, dass auch manche Erwachsene sich die Augen zuhalten. Also: Lieber warten, bis die Eltern erlauben, dass man die DVD kauft. Und dann den Film am Tag ansehen und nicht im dunklen Kinosaal.

Übrigens: Auch in anderen Ländernden schreiben Regierungen vor, dass Filme geprüft werden. In den USA ist "Mockingjay 2" ab 13 freigegeben, in England ab zwölf.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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