Feiertage:Katholische Kirche: „Hätten uns anderen Feiertag gewünscht“

Lesezeit: 1 min

Die katholische Kirche in Niedersachsen wünscht sich am Reformationstag mehr gemeinsame Gottesdienste mit evangelischen Gemeinden. "Wir hätten uns auch die...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Die katholische Kirche in Niedersachsen wünscht sich am Reformationstag mehr gemeinsame Gottesdienste mit evangelischen Gemeinden. „Wir hätten uns auch die Einführung eines anderen gesetzlichen Feiertages in Niedersachsen vorstellen können - einen, der die unterschiedlichen Religionen in unserem Land verbindet“, kritisierte der Leiter des Katholisches Büros Niedersachsen, Prälat Felix Bernard.

In Niedersachsen und Bremen ist der 31. Oktober zum dritten Mal ein gesetzlicher Feiertag. 2017 war in Erinnerung an die Reformation der Kirche durch Martin Luther einmalig bundesweit frei. Niedersachsen und Bremen, aber auch Hamburg und Schleswig-Holstein führten den Tag danach dauerhaft als Feiertag ein. In Ostdeutschland ist der Reformationstag bereits seit der deutschen Wiedervereinigung ein gesetzlicher Feiertag.

Ganz pannenfrei verlief der Tag im vergangenen Jahr in Niedersachsen nicht - unter anderem wurde vergessen, die Nummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst einzuschalten. Bis Mittag lief in vielen Teilen Niedersachsens nur der Hinweis, es werde außerhalb der Einsatzzeiten angerufen. „Wir haben gelernt“, sagt dazu der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Detlef Haffke.

Die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen ist mit dem zusätzlichen gesetzlichen Feiertag nach wie vor nicht glücklich. Sie verweist auf Untersuchungen zum Produktionsausfall. „Bezogen auf das Land Niedersachsen liegt der zwischen 264 und 660 Millionen Euro“, sagt Felix Jahn, Experte bei der IHK Niedersachsen für Verkehr, Schifffahrt und Häfen.

Auch Kuriositäten rund um den Reformationstag gibt es: So zieht sich die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mitten durch die Ortsmitte von Bruchmühlen - der nördliche Teil gehört zu Nordrhein-Westfalen, der südliche zu Melle im Kreis Osnabrück. Im niedersächsischen Bruchmühlen sind am Donnerstag alle Geschäfte geschlossen, im NRW-Schwesterteil am Freitag - dann ist dort an Allerheiligen schulfrei.

In Niedersachsen müssen die Kinder am Freitag dagegen wieder zum Unterricht - anders als an anderen Brückentagen. Da der Reformationstag erst im letzten Jahr als gesetzlicher Feiertag eingeführt worden sei, habe er in der Ferienordnung nicht mehr berücksichtigt werden können, hieß es aus dem Kultusministerium.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: