Fashion Week: Patrick Mohr:Gib den Hasen Zucker

Von Patrick Mohr ist man einiges gewohnt. Diesmal steckt der Münchner Designer androgyne Nagetiere in Tüten. Die schrägste Modenschau Deutschlands.

Violetta Simon

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Die schrägste Modenschau Deutschlands: Erst waren es Obdachlose, jetzt steckt Patrick Mohr androgyne Muskelwesen mit Hasenzähnen in Tüten.Ein gelber Tütenmann taumelt über den Catwalk der Berlin Fashion Week. Das Publikum trägt es mit Fassung und wartet ab. Von Patrick Mohr ist man schließlich einiges gewohnt.Foto: AP

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Ein weißer Würfel, schwarze Linien - so wenig gehört dazu, alles Menschliche und Schöne aus einem Gesicht zu verbannen. Trauer und Lächerlichkeit ringen miteinander um Fassung. Die Schnecken wundern sich schon lange nicht mehr.Foto: AP

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Adam und Eva, gealtert - und das trotz Frischhaltefolie! Das Feigenblatt können sich die beiden sparen - für Mohr sind Mann und Frau eine Einheit: "Ich trenne nicht nach Geschlechtern", sagt der Designer. Viele Menschen seien noch zu sehr in ihrem separaten Geschlechtsdenken verhaftet.Foto: Getty Images

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Echt abgefahren, was da angefahren kommt: ein weißhaariges Wesen mit Hasenzähnen und Brüsten, dessen Körper an den eines Bodybuilders erinnert. Im Vergleich zur vorhergehenden Kollektion scheint Mohr diesmal nicht nur die Grenzen zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen Mensch und Tier verwischen zu wollen.Foto: Getty Images

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Was will der Designer seinem Publikum mit diesem Entwurf zeigen? Wie schön der Mann mit dem mülltütenartigen Umhang zwei Dosen halten kann? Die Schuhe gehören nicht zur Kollektion - die hat das Model selbst mitgebracht.Foto: AP

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Seht mal, wie viel ich abgenommen habe! Einfach nur komisch wirkt der Kraftprotz mit der blauen Schürze. Warum diese Verhässlichung? Will Mohr die Aufmerksamkeit auf seine Kreationen lenken? Da gibt es nichts in den Vordergrund zu rücken, außer ein paar Tüten und Stoffbahnen. Will er vielleicht sogar von seiner Mode ablenken? Was bleibt, ist eine Botschaft - und die gibt Rätsel auf.Foto: AP

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Der nächste Wrestlinghase wird reingefahren, frisch von der Sonnenbank. Wer glaubt, Patrick Mohr ist ein Spinner, dessen einziges Werkzeug der Schock ist, irrt sich: Der Münchner schloss seine Ausbildung an der Modeschule Esmod als Bester seines Jahrgangs ab und erhielt dafür den "Prix Createur". In der Branche wird der Münchner als vielversprechendes Nachwuchstalent gehandelt, seine Zukunft sieht er in Paris und New York.Foto: Getty Images

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Mit ausgeflippten Entwürfen Geld zu verdienen, die "Balance zwischen Kreativität und Kommerz" zu halten - darin sieht Mohr die Herausforderung. Das Dreieck als Symbol zieht sich durch seine Kreationen. Die Nahaufnahme eröffnet, was aus der Ferne verborgen bleibt: Was wie ein Paar Hasenzähne wirkt, ist in Wirklichkeit ein Stück Zucker.Foto: AP

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Mohr spielt mit Motiven. Wer weiß, vielleicht hatte er das Mädchen mit dem knallroten Regenmantel aus dem Film "Wenn die Gondeln Trauer tragen" im Sinn. Oder er sang "Ein Männlein steht im Walde" vor sich hin, als er den Entwurf fertigte.Foto: dpa

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Betrachtet man die Dinge von der anderen Seite, erkennt man: Dieses Wesen ist mitnichten ein Männlein - und es hat einen Klasse Hintern. Aber warum erwächst ihm ein Gerüst aus dem Rücken, handelt es sich um einen integrierten Kleiderbügel? Vermutlich hilft das Ding, Haltung zu bewahren.Foto: AP

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Für die Präsentation seiner vorhergehenden Kollektion schickte der Designer Obdachlose auf den Laufsteg - die Silhouette war bewusst der Optik eines Lumpensammlers nachempfunden. Auch an die Models hatte Mohr gedacht: "Ich wollte ihnen mit der Show ein schönes Erlebnis bescheren", erklärte er anschließend.Foto. AP

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Angst, das Publikum mit seinen extremen Kreationen vor den Kopf zu stoßen, hat Patrick Mohr nicht: "Das spielt für mich keine Rolle, in erster Linie mache ich das für mich", sagt er. "Dem einen wird es gefallen, dem anderen nicht."Foto: AFP

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Das Münchner Pressebüro war für Anfragen leider nicht zu erreichen - selbst der Anrufbeantworter war ausgeschaltet. Schade. Wir wollten Herrn Mohr so gerne fragen: Was haben Sie sich nur dabei gedacht? Aber vielleicht weiß er das ja selbst nicht so genau. Hoffen wir mal, dass die Ähnlichkeit zwischen Würfelzucker und Hasenzähnen beabsichtigt war.Foto: Getty Images (sueddeutsche.de/bre/bgr)

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