Fashion Week Paris: Alexander McQueen:Die gefiederte Frau

Feuerprobe bestanden: Bei den Pariser Modenschauen richteten sich alle Augen auf Sarah Burton und ihre erste eigene Kollektion für Alexander McQueen. Ihre Entwürfe überzeugen - und versöhnen mit dem Verlust.

Kathrin Hollmer und Violetta Simon

1 / 12
(Foto: Getty Images)

Bei den Schauen der Paris Fashion Week richteten sich alle Augen auf Sarah Burton, die ihre erste eigene Kollektion für Alexander McQueen präsentierte. Weiblichkeit als gefiedertes Wesen: Mit üppigen Stoffen und floralen Ornamenten setzte Sarah Burton in ihrer ersten eigenen Kollektion ein Statement. Unter dem Leitthema "Flora, Fauna, Frau" entführten ihre Entwürfe die Gäste in eine Märchen- und Feenwelt.

2 / 12
(Foto: AP)

Ihre erste Feuerprobe bestand die 40-jährige Britin bereits im März diesen Jahres: Für die Fashion Week stellte die langjährige Mitarbeiterin von Alexander McQueen seine unvollendete Kollektion fertig. Einen Monat zuvor hatte sich der Designer das Leben genommen.

3 / 12
(Foto: AFP)

16 Jahre lang arbeitete Burton als rechte Hand von Alexander McQueen. Ihre Kreationen beweisen, dass sie seine Sprache spricht:  Wie schwarzer Efeu ranken sich Hose und Oberteil um den Körper der Frau. Der strenge Gürtel bricht das florale Outfit auf.

4 / 12
(Foto: Getty Images)

Auch Sarah Burton mag das Extreme und treibt die Umsetzung von Accessoires gern an die Spitze: Der Gürtel mit den acht Schnallen ist in seinen Dimensionen so ausladend, dass er durchaus als Korsage interpretiert werden kann.

5 / 12
(Foto: AFP)

Wenn romantisch, dann richtig: Mit verspielten Einzel-Applikationen gibt sich Burton nicht zufrieden und lässt einen ganzen Schwarm Schmetterlinge das weibliche Haupt umschwirren.

6 / 12
(Foto: Getty Images)

Goldmarie: Zwei ganz unterschiedliche Frauentypen muss Sarah Burton für ihre Kollektion vor Augen gehabt haben. Die Feenhafte, deren filigrane, golddurchwirkte Stickereien die weibliche Sanftheit und Unberührtheit verkörpern ...

7 / 12
(Foto: AP)

... und die Kriegerin, die anmutig, aber unbeirrt ihr Ziel verfolgt. Die aufgestellten Schultern, die symmetrischen Ornamente und der strenge Gurt erzeugen einen spannenden Kontrast zu dem weiten Rock, der seiner Trägerin eine fließende Bewegung verleiht.

8 / 12
(Foto: Getty Images)

Die Designerin macht es sich nicht einfach: Selbst wenn sie den "Meister" häufig zitiert, sucht sie dafür nach eigenen Worten. Mit hellen Farben und weiblichen Schnitten löst sich die Kollektion allmählich vom "Bad Boy"-Image des Labels.

9 / 12
(Foto: AFP)

So etwas gab es bei Alexander McQueen bisher nicht: Neben Naturmaterialien wie Federn und Leder bediente sich Sarah Burton für ihre Entwürfe bei "Mutter Erde" und setzte Getreide ein. Ein starkes Symbol, nur etwas kratzig vielleicht.

10 / 12
(Foto: Getty Images)

Beinahe schon ein Markenzeichen: Seit Jahren arbeitet das Avantgarde-Label mit dem breiten Hüftgürtel. Burton rafft damit meterweise wallenden Stoff wie bei einem Vorhang zusammen - ein Sinnbild für den Versuch, geballte Weiblichkeit in den Griff zu bekommen?

11 / 12
(Foto: AFP)

Auch die Mähne wurde in Form gebracht: Bei ihrer Präsentation ließ die Britin Haare sprechen und flocht und webte kunstvolle Muster hinein. Was sie dabei nicht bedachte: Die üppigen und raffinierten Zöpfe stahlen manchen Outfits die Show.

12 / 12
(Foto: AFP)

Fazit: Sarah Burton hat große Erwartungen an McQueens Nachfolge souverän erfüllt, indem sie furchtlos mit eigenen Stilelementen überzeugte. Alexandra Shulman von der Britischen Vogue fand im Guardian die richtigen Worte: "Sarah Burton nahm der Alexander-McQueen-Frau die Angst und das Dramatische. Sie musste heute Abend ihre eigene Frau zeigen. Und ich finde, das hat sie perfekt gemacht."

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: