Fashion Week Berlin:Nicht sehen, nicht sprechen

Was Mohr kann, können wir schon lange, mögen sich die Designer der Fashion Week gedacht haben - und beraubten die Models ihrer Sinne. Eindrücke von der Fashion Week.

Violetta Simon

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Mit dem Start der Fashion Week 2011 steht Berlin bis Samstag wieder im Zeichen der Mode. Mehr als 40 Designer aus Europa und Deutschland werden ihre Herbst/Winter-Kollektionen vorstellen, angefangen mit Lena Hoschek, Lala Berlin und natürlich Patrick Mohr, bei dem alle gespannt waren, was er sich diesmal einfallen ließ. Wer jedoch erwartete, dass einem Mohrs Entwürfe - wie hier der Kopfschmuck eines rumänischen Designers - die Haare zu Berge stehen ließen, sah sich getäuscht ...

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(Foto: dapd)

Der "Moderebell", der in den vergangenen Jahren das Publikum verschreckte, in dem er Obdachlose auf den Laufsteg schickte, Models Silikonglatzen und Fusselbärte verpasste oder ihnen Zuckerstücke wie Hasenzähne zwischen die Lippen schob, begnügte sich mit einer schlichten Maßnahme: Mund zu!

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(Foto: dpa)

Mit gebleichten Augenbraunen und fest geschlossenem Mund verwandelte Patrick Mohr seine Models in unauffällige Projektionsflächen, die die schlichten, ungemusterten  Kreationen in Schwarz, Weiß, Braun und Grau zur Geltung brachten.

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Damit es den Models leichter fiel, den Mund zu halten, versiegelte der Stylist ihnen die Lippen mit einem doppelseitigen Klebeband. Sicher ist sicher.

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Auch die Kollektion hielt sich bedeckt: Überdimensionale, gesteppte Kapuzen, die in Mäntel münden, und Westen mit großzügigen Schalkrägen könnten ein Symbol für Geborgenheit sein - wenn die Farben nicht so trist wären.

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(Foto: dapd)

Das belgische Duo A.F. Vandevorst, das die Fashion Week mit seiner "Friends Collection" eröffnete, erfreute mit gewohnt klaren Linien, plakativen Schnitten und erdigen Farben.

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Der Ansatz, die Models ihrer Ausdrucksmöglichkeiten zu berauben, fand sich auf den Schauen immer wieder. Für Überraschung sorgte die Idee des Hairstylisten, die Gesichter der Models mit ihren eigenen Haaren zu verschleiern.

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Auch die Models auf der Baltic Fashion Catwalk Show hatten so gut wie keinen Durchblick.

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(Foto: Getty Images)

So mancher mutierte zur Schaufensterpuppe, auch hier rückten die Entwürfe in den Vordergrund.

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Wo geht's denn hier zum Ausgang? Diese Kapuze lässt sich, je nach Bedarf, zu einem Kragen öffnen oder gleich komplett verschließen. Die Sehlöcher erlauben Seitenblicke.

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Diese Dame zog auf dem roten Teppich vor der Show von Guido Maria Kretschmer alle Blicke auf sich - vermutlich, weil es keine Dame ist. Was auf den ersten Blick wie Martina Gedeck mit Perücke aussieht, ist in Wirklichkeit Matthias Schweighöfer in Frauenkleidern. Der Mummenschanz ist Teil der Dreharbeiten zu einem neuen Film von Detlev Buck.

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Leyla Piedayesh, kreativer Kopf hinter Lala Berlin, überzeugte durch fließende Stoffe mit extravaganten Details, aber auch mit Ethnoprints und Strick. Zum Sound von "Ton, Steine, Scherben" präsentierte die unangepasste Aufsteigerin ihre Kollektion. Die Inspiration dazu bezog sie laut eigener Aussage von dem Protestsong "Keine Macht für Niemand" aus dem Jahr 1972.

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Das Label steht vorwiegend für Strick - meist grobmaschig, in Kombination mit zarten Materialien. Das gestreifte, transparente Kleid ist auf den Leib geschneidert und bietet dennoch Bewegungsfreiheit.

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Zwischendurch ging es auf manchen Laufstegen recht gemütlich zu. Designerin Agnese Narnicka präsentierte auf dem Baltic Fashion Catwalk Puschelpantoffeln statt Highheels - die Models werden es ihr gedankt haben.

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Auch Dimitri greift in der kommenden Saison auf Ethno-Elemente zurück. Die langen Fransen bilden einen Rock, der beim Gehen den Blick auf angesagte Leder-Leggins freigibt.

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Dimitri spielt mit zarten Stoffen - ein Stilmix aus verschiedenen Epochen, der im Gesamteindruck einen edlen Hippie-Style ergibt.

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Irgendwie muss man ja auffallen: It-Girl Aksana Demakina besuchte in Begleitung ihres blau gefärbten Pudels "Mr. Blue" die Dimitri-Show.

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Zur vollen Entfaltung kamen die Entwürfe des Labels Lever Couture, hinter dem die ukrainische Designerin Lessja Verlingieri steckt. "Sensual Obsession" lautet der Titel ihrer aktuellen Kollektion - der Name spricht für sich.

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Unverwechselbar: Kunstvoll drapierte Tüllbahnen schlängeln sich, mal eng anliegend, mal bauschig, reliefartig über den Körper - und zeigen dennoch mehr als sie verbergen.

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Topmodel Franziska Knuppe dürfte sich ein bisschen wie ein Schneehuhn gefühlt haben in dieser blütenweißen Wellenpracht.

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Der Hut sitzt, und das ist auch gut so: Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit probiert bei seinem Rundgang über die Trendmesse "Bread & Butter" einen Hut auf.

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Die "Bread & Butter" ist im ehemaligen Flughafengebäude Berlin Tempelhof  angesiedelt und kommt etwas experimenteller daher als ihre "große Schwester", die Merzedes Benz Fashion Week.

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Teppich, Brokat, Tapete: Der Rückbesinnung auf traditionelle Werte widmete sich die Österreicherin Lena Hoschek in ihrer Kollektion.

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Brave Frisur, strenge Brille, weiße Bluse: Dieses Model scheint aus der TV-Serie "Mad Men" gefallen zu sein.

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Hoschek unterstützt ihre "Heile-Welt"-Botschaft optisch durch Fototapeten, die den Catwalk in eine Puppenstube verwandeln. Und die Leute lieben es.

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Wer so richtig Spaß hatte, war offensichtlich Model Agyness Deyn, die bei der G-Star Aftershow Party auflegte.

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