Familien-Newsletter:Make-up für Kinder: Problematisch oder alles nur Spaß?

Lesezeit: 2 min

Das ist Paul Wolf, Superstar der Kinderzimmer. (Foto: Elisabeth Lechner)

Unternehmen haben junge Mädchen längst als Zielgruppe im Visier, die tragen das Taschengeld gern in den Drogeriemarkt. Wie Eltern reagieren sollten.

Von Barbara Vorsamer

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie Paula Wolf? Wenn Sie jetzt nein sagen, sind Sie vermutlich kein zwölf Jahre altes Mädchen und kennen auch keines näher. Denn die österreichische Make-up-Artistin ist ein Superstar in deutschsprachigen Kinderzimmern, zumindest in denen, die von Mädchen bewohnt werden, die Youtube schauen dürfen.

Meine Tochter gehört zu dieser Zielgruppe, und ich muss zugeben, am Anfang fand ich es problematisch, dass sie ihre Bildschirmzeit vor allem damit zubringt, Schminktutorials zu schauen. Muss man wirklich schon so jungen Menschen suggerieren, dass ihr Aussehen unperfekt ist?

Daher bin ich froh, dass sich meine Kollegin Claudia Fromme nun dieses Themas annahm. Für ihren Text über Kinder und Make-up traf sie Paula Wolf und einige ihrer jungen Fans, sie schaute sich im Drogeriemarkt um und fragte eine Trendforscherin nach ihrer Einschätzung. Das Ergebnis können Sie hier lesen, ich empfehle Ihnen den Text sehr.

Die Psychologin Sabine Kowatsch rät darin Eltern, es nicht abzuwerten, wenn ihre Töchter anfangen, sich für Make-up interessieren, sondern genau hinzuschauen: Probiert sich das Kind aus, ahmt es Freundinnen nach, will es provozieren oder findet es sich tatsächlich nicht schön? Auch sollte man sich die Videos selbst mal anschauen.

Das habe ich getan und dabei festgestellt: Anders als die Make-up-Influencerinnen, die mir in den sozialen Netzwerken unterkommen, zeigt die Österreicherin nicht, wie man große Nasen kaschiert oder das Gesicht schmaler wirken lässt. Eher schminkt sie sich mal als Grinch oder probiert aus, was herauskommt, wenn sie alle Produkte in der falschen Reihenfolge anwendet. "Es geht um den Spaß", das sagt auch eines der befragten Kinder in Claudia Frommes Text.

Unternehmen haben die Kinder als Zielgruppe längst erkannt, Tuchmasken in Pandaform, Kunstnägel für kleine Finger und Lipgloss mit Gummibärchengeschmack sind die Folge. Meine Tochter investiert ihr Geld fast ausschließlich in solche Produkte, und ich versuche, nichts dazu zu sagen. Denn: "Die wichtigste Regel beim Taschengeld ist, dass das Kind darüber entscheidet", das erklären die Finanzexperten Mike und Marielle Schäfer in diesem Interview. Darin beantworten sie auch die Frage, ob man den Nachwuchs für Hilfe im Haushalt bezahlen darf und wie man mit größeren Geldgeschenken umgehen soll. Auch diesen Text lege ich Ihnen ans Herz.

Ein schönes Wochenende wünscht

Barbara Vorsamer

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