Familien-Newsletter:Warum kriegen die Deutschen keine Kinder mehr?

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Die Geburtenrate in Deutschland ist dramatisch gesunken, so mancher sorgt sich um den Wohlstand. Andere sagen: Mehr Kinder wären auch ein Problem.

Von Barbara Vorsamer

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Geburtenrate in Deutschland ist dramatisch gesunken, von 1,57 Kindern pro Frau auf 1,36 Kinder. Besonders vom Tempo des Rückgangs sind die Wissenschaftler überrascht. Wie es in anderen europäischen Ländern aussieht und was die vermuteten Gründe für den Einbruch sind und warum dieser problematisch ist, können Sie in diesem Text nachlesen.

Die Debatte wird dann oft so geführt, als müsse die Politik nun alles tun, um die Geburtenrate so schnell wie möglich wieder nach oben zu bringen. Doch mal abgesehen davon, dass umstritten ist, ob politische Maßnahmen dazu überhaupt taugen: Der Soziologe Aladin El-Mafaalini glaubt, dass Deutschland mehr Kinder gar nicht verkraften würde. Warum, erklärt er in diesem Interview.

In Nigeria liegt die Geburtenrate bei 4,6 Kindern pro Frau und damit mehr als dreimal so hoch wie in Deutschland. Viele Familien in der Region haben mehr Kinder, als sie sich leisten können, und wissen sich nur zu helfen, indem sie ihre Söhne fortschicken. Diese werden dann zu sogenannten Almajirai, über die Afrika-Korrespondent Paul Munzinger schreibt: "Dass die Almajirai so einen schlechten Ruf haben, liegt nicht nur daran, dass sie betteln und stehlen. Es liegt auch daran, dass viele von ihnen für Boko Haram kämpften und bis heute kämpfen - manche unfreiwillig, manche freiwillig. In gewisser Weise ist ihr Terror, ihre Grausamkeit auch eine Rache der ungewollten Kinder." Für seine bewegende Reportage aus einem der kinderreichsten Länder der Welt hat Munzinger sich außerdem mit Abdulhamid Ali getroffen, einem Mann, der vier Frauen geheiratet und 25 Kinder gezeugt hat. Ich empfehle Ihnen den Text sehr.

Mich interessiert bei dem Thema Geburtenrate besonders die Differenz zwischen der Anzahl der Kinder, die Menschen tatsächlich bekommen - und der Anzahl, die sie gerne bekommen würden oder bekommen hätten.

Gibt es diese Differenz bei Ihnen? Wenn ja, woran liegt das? Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben.

Ein schönes Wochenende wünscht

Barbara Vorsamer

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