Kolumne: Die Altersweisen:Was müsste man noch erfinden?

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(Foto: AndreyxNekrasov /imago images/imagebroker)

Sarah, 17, wünscht sich eine Müllsammelmaschine, Angelika, 72, ist überzeugt: Man muss vieles gar nicht neu erfinden - es ist schon da. Wie junge und alte Menschen die Welt sehen und erleben, erzählen sie in dieser Kolumne.

Protokolle von Niko Kappel

Sarah, 17, kommt aus NRW und möchte später soziale Arbeit studieren

(Foto: privat)

"Wenn Plastik in die Natur geschmissen wird, dann ärgert mich das. Das gehört da nicht hin. Vielleicht könnte man eine Maschine erfinden, die auf der ganzen Welt Müll aufsammelt. Ist zwar sehr unrealistisch, aber ich wünsche es mir trotzdem.

Zum Beispiel im Meer. Das könnte doch funktionieren, oder? Dass diese Maschine das Plastik aus dem Meer fischt. Das würde den Tieren helfen und die Natur könnte sich ein bisschen vom menschlichen Eingriff erholen, denn durch unser unvorsichtiges, unbedachtes und egoistisches Verhalten leiden Umwelt und Tiere. Okay, das mit der Maschine ist bestimmt schwierig, das sehe ich ein. Aber man könnte ja klein anfangen. Zum Beispiel sollte es auch in jeder Kleinstadt in Deutschland vegane Fast-Food-Läden geben. Mit umweltfreundlichen Verpackungen. Dann könnten sich alle etwas zu Essen holen, ohne der Umwelt zu schaden. Damit wäre doch schon viel getan!"

Angelika, 72, lebt in Düsseldorf und hat ein kleines Kunstmuseum geleitet

(Foto: privat)

"Ich habe vergangenes Jahr in Düsseldorf an einer Klimaführung teilgenommen. Da erfuhr ich eine spannende Geschichte zu dieser Frage. Hier in der Stadt hat man die Bahngleise aus dem Asphalt genommen und in Rasen gelegt, sodass weniger Fläche versiegelt ist. Solche Ideen finde ich genial. Wenn das jede Stadt machen würde, dann könnten die Böden viel mehr Wasser aufnehmen und die Temperaturen würden nicht so steigen. Außerdem sieht das netter aus und die Gleise gehen nicht so schnell kaputt wie im Asphalt.

Es hat schon so viele sinnvolle Erfindungen gegeben. Deshalb sage ich, wir müssen gar nicht so viel Neues erfinden. Wir müssen uns auf alte Dinge rückbesinnen. Ich weiß, dass die Jugend alles neu erfinden muss, und ist ja auch irgendwie ihr Job und ihnen gehört die Welt. Aber so vieles ist schon da. Ein Ingenieur der Firma Henkel, damals der weltgrößte Hersteller von Klebstoff, suchte gerade nach einer Lösung, wie er Kleber für Papier und fürs Büro am besten verpacken könnte. Dann stand er mit seiner Frau im Bad. Die schminkte sich gerade die Lippen. So kam er auf die Idee des Klebestifts. Ich finde, dieses Beispiel zeigt, wie wir in alten Erfindungen neue Dinge entdecken können."

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