Kolumne: Deutscher Alltag:Mit Isaac Asimov in der Bar

Lesezeit: 3 min

Meister der Science-Fiction: der Schriftsteller Isaac Asimov 1981. (Foto: mauritius images/Phillip Harrington/Alamy)

Unser Kolumnist meldet sich zurück zum Dienst - und verbringt einen erstaunlich kurzweiligen Abend in der Stadt, die er eigentlich meidet.

Von Kurt Kister

Manchmal passieren einem seltsame Sachen. Vor nicht allzu langer Zeit war ich in München in einer Bar, was in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Zum einen meide ich relativ entschieden die Stadt. Die S-Bahn ist unzuverlässig, oft sehr voll, und sie riecht unangenehm; viele Menschen, zumal in der Fußgängerzone, wirken wie cyborgische Verlängerungen ihrer Mobiltelefone; als unschuldiger Fußgänger wird man von gehsteigparkenden SUVs auf die Fahrbahn gezwungen, wo einen dann Fahrradraser, im Sinne Erich Fromms autoritäre Charaktere, bedrohen. Es gibt Menschen, die gerne in der Stadt leben. Das ist völlig in Ordnung. Leider kommen sehr viele von ihnen an sonnigen Wochenenden dahin, wo ich lebe. Sie machen dann einen Ausflug. Im Reiseteil dieser Zeitung, den man auch als Rentner nicht mehr so nennen darf, weil er jetzt "Unterwegs" heißt, spricht man von "Overtourism".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKulturproduktion
:Mach's kurz

Dreistündige Filme, tausendseitige Bücher, endlose Theaterabende: Warum ist alles so wahnsinnig lang? Ein Plädoyer für den Mut zum Weglassen.

Von Christiane Lutz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: