Aktuell:Krieg der Sterne

Sie gilt es zu schützen: Einer von rund 2000 Satelliten, die um die Erde kreisen. (Foto: dpa)

Bisher ging es für die Nato vor allem um Einsätze zu Luft, Boden oder See. Jetzt rüstet sich das Militärbündnis auch für Weltraumkriege.

Von Georg Cadeggianini

Gleich reden sie über Jedis und Lichtschwerter, Yoda und Stormtrooper. So zumindest hören sich manche Politiker derzeit an, wenn sie über die Zukunft des Militärs sprechen. Präsident Emmanuel Macron zum Beispiel, der eine Spezialtruppe der französischen Luftwaffe als Raumfahrteinheit ausrüsten will. Oder Präsident Donald Trump, der manche selbst schon an Darth Vader erinnert und jüngst ein eigenes US-Weltraumkommando angekündigt hat. Und Generalsekretär Jens Stoltenberg, eine Art Obi-Wan Kenobi des US-Europäischen Verteidigungsbündnisses Nato, will jetzt, dass der Weltraum offiziell Nato-Einsatzgebiet wird. Bitte? Wollen die da einen Krieg der Sterne anzetteln? Attacken aus dem All parieren? Quatsch. Es geht um Satelliten, die um die Erde kreisen. Zurzeit sind das etwa 2000 Stück. Rund die Hälfte davon gehört Nato-Ländern. Sie sind nicht nur zum Fernsehen und Telefonieren wichtig, sondern auch bei Militäreinsätzen: Nur damit kann früh vor feindlichen Raketen gewarnt werden, nur damit kann sich das Militär aus der Luft ein Bild vom Konflikt machen, nur damit können Flugzeuge navigiert werden. Deshalb will die Nato ihre Satelliten beschützen - vor den Imperatoren des Todessterns?

© SZ vom 23.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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