Aktuell:Handyhilfe

Eine App soll helfen, die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. Eine gute Idee, über die trotzdem heftig gestritten wurde. Warum?

Von Nina Himmer

Virenalarm? Eine App soll bald alle warnen, die Kontakt mit einem Infizierten hatten. (Foto: picture alliance/dpa)

Wo der Mensch ist, da ist meist auch sein Handy. In der Hosen- oder Handtasche, dem Rucksack oder sogar an einer Kette um den Hals. Oft nervt das, im Kampf gegen Corona aber könnte es nützlich sein. Mithilfe einer App könnten sich Smartphones nämlich gegenseitig erkennen, wenn ihre Besitzer sich länger als 15 Minuten in der Nähe voneinander aufhalten. Das geht, weil jedes Handy eine Art technischen Fingerabdruck hat, der einzigartig ist. Die Handys könnten diese Fingerabdrücke für zwei Wochen speichern. Sollte einer der Handybesitzer an Corona erkranken, werden automatisch alle, die in der Nähe waren, gewarnt. Superpraktisch! Das Problem: Es ist wichtig zu wissen, wo und wie solche Daten gespeichert werden. Denn wenn sie in die falschen Hände fallen, könnte man sie zu fiesen statt guten Zwecken nutzen - etwa, um Bürger auszuspionieren. In Staaten wie China oder Russland wird das bereits gemacht. Deshalb haben Datenschützer, Computerprofis, Technikkonzerne und Politiker lange über die App gestritten - und sich diese Woche auf Folgendes geeinigt: Die Daten sollen nun nur auf den Handys der Nutzer gespeichert werden und nirgends sonst. Damit sind alle zufrieden. Jetzt fehlt nur noch die App!

© SZ vom 02.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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