Die Zukunft der Innenstädte:Selbst die Milchstraße wird aussehen wie die Kaufingerstraße

Lesezeit: 4 min

Hugh Grant als verliebter Buchhändler im Film „Notting Hill“. Die Sonne scheint bald nicht mehr, was für die Liebe wie das Viertel gilt. (Foto: imago images / United Archives)

Klar: H&M-Gleichmacherei und Online-Plattformen haben die Erotik des Shoppens in Läden getötet. Aber Städte brauchen trotzdem den Konsum. Sie sterben sonst elendig.

Von Gerhard Matzig

Ain't No Sunshine". Die traurigste aller traurigen Liebeskummerballaden begleitet Hugh Grant als traurigsten aller traurigen Buchhändler im Film "Notting Hill" durch die Portobello Road. Wie beinahe im vivaldihaften Zeitraffer - Sommer, Herbst, Winter und Frühling - erlebt der dafür taube Unglückliche zu Bill Withers' mäandernder Melancholie das betörend quirlige Faszinosum der von Läden und Ständen, von Verkäufern und Käufern, von echten und nicht ganz so echten Antiquitäten belebten Straße. Diese Straße, mehr Setting als Infrastruktur, ist die Kulisse dessen, was man urban nennt. Weil aber der Film herrlich kitschig ist, ist die Annahme, Straßen seien Filmkulissen, ebenfalls eher sentimental als wahr.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusStädte in der Pandemie
:Die neue Stille

Die Corona-Krise hat den Sound der Welt verändert. Plötzlich hört man an Stadtstränden die Wellen wieder, statt Baumaschinen lärmen Tiere. Eindrücke von New York bis Singapur - in Wort, Bild und Ton.

Von den SZ-Korrespondenten
Jetzt entdecken

Gutscheine: