Mitte der Neunzigerjahre fand die Berliner Schriftstellerin Annett Gröschner im Militärischen Zwischenarchiv in Potsdam einen Pappkarton voller zusammengerollter Kleinbildnegative. Sie stammten aus dem Archiv der DDR-Grenztruppen und zeigten die innerstädtische Mauer von Osten aus gesehen. Dieser Blick ist selten, war doch Privatleuten in der DDR das Fotografieren der Grenzsicherungsanlagen, die ihr Leben bestimmten, untersagt. Die Amateuraufnahmen der Grenzer waren 1965/66 in der Absicht angefertigt worden, einen pioniertechnischen Ausbau vorzubereiten. Es galt, Lücken, Schwachstellen des gestaffelten Sperrsystems auszumachen und es so zu ertüchtigen, dass niemand mehr unkontrolliert und ohne Erlaubnis von Ost nach West gelangen konnte.
Zeitgeschichte:Werfen Sie bitte den Ball zurück!
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Die Schriftstellerin Annett Gröschner und der Fotograf Arwed Messmer haben Tausende Kleinbildnegative entdeckt, auf denen die Berliner Mauer von der Ostseite zu sehen ist.
Von Jens Bisky
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