Trauerfeier für Heidi Kabel:Humor und Herz

"Sie hat verkörpert, was wir selbst empfanden": Hamburg und seine Prominenz nehmen Abschied von Heidi Kabel.

Jens Schneider

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"Sie hat verkörpert, was wir selbst empfanden": Hamburg und seine Prominenz nehmen Abschied von Heidi Kabel. Wenn Gefühle berührt werden, flüchten sich die Hamburger gern ins weiche, liebliche Plattdeutsch. Es klingt nicht so schwer, nicht rührselig und vielleicht echter. Da reichen ein paar Silben, um tiefe Verbundenheit und Trauer auszudrücken. "Slaap goot, dien Kinner": Schlaf gut, deine Kinder. So stand es auf dem Kranz, mit dem die Familie der Schauspielerin Heidi Kabel an diesem Freitag im Hamburger Michel, dem Wahrzeichen am Hafen, von der Schauspielerin Abschied nahm. Text: Jens Schneider/SZ vom 26.6.2010/Bilder: sueddeutsche.de/kar

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Im Alter von 95 Jahren war die Hamburgerin, die mit ihrer Bühnenpräsenz und ihrem Temperament für das Ohnsorg-Theater stand, in der vergangenen Woche gestorben. Nun kamen zwar weniger Hamburger als erwartet zum Abschied dieser Ikone des Volkstheaters, die ihren große Ruf in einer vergangenen Zeit geprägt hat. Foto: Heidi Kabels Tochter Heidi Mahler.

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Trotzdem hörten mehr aus tausend Menschen in der Kirche, wie Bürgermeister Ole von Beust an den Weg einer "echten Hamburger Deern" erinnerte. "Sie hat verkörpert, was wir selbst empfanden", sagte von Beust über Heidi Kabel, die an den Großen Bleichen nahe der Alster in Hamburgs Zentrum aufgewachsen war. Sie habe zunächst Pianistin werden wollen ...  Foto: Hamburgs Oberbürgermeister Ole von Beust

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... und dabei fast zufällig ihre Leidenschaft für das Schauspiel entdeckt. Sie stand in mehr als 160 Rollen auf der Bühne und seit 1954 zeigte auch das Fernsehen Produktionen des Ohnsorg-Theaters. Dafür spielte das Theater ...  Foto: Schauspieler Detlev Buck

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nicht auf Platt, das hätten wenige verstanden. Heidi Kabel machte, so Beust, "das, was andere für Plattdeutsch halten, bundesweit fernsehtauglich", weit über den Norden hinaus. Dennoch blieb die Schauspielerin ihrer Stadt und dem Theater treu, engagierte sich für Menschen in Not. Nie habe sie die Figuren in ihren Rollen vorgeführt, sagte Beust. Ihre Liebe zu den Menschen habe auch ihr Schauspiel geprägt. Foto: Schauspieler Uwe Friedrichsen

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An Tagen wie diesen kann man erfahren, wie eine Stadt sich gern sehen will: "Hamburgisch durch und durch" sei Heidi Kabel gewesen, sagt der Bürgermeister, "bescheiden, bodenständig und mit einer großen Portion Humor und Herz". Foto: Wilhelm Wieben und Dagmar Berghoff

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Ein niederdeutscher Chor, die Finkwarder Speeldeel, sang "In Hamburg sagt man Tschüs". Und zum Ende las die Kabels Tochter Heidi Mahler ein plattdeutsches Gedicht von Johann Hinrich Fehrs mit dem Namen "Harvst" - Herbst. Foto. Schauspieler Jan Fedder

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Es war eines von Heidi Kabels Lieblingsgedichten, sie hatte es selbst schon auf Trauerfeiern für Weggefährten vorgetragen. Foto: der Hamburger SPD-Vorsitzende Olaf Scholz

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