Theater:Kerr-Preis des Theatertreffens geht an Michael Wächter

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Der Schauspieler Michael Wächter. (Foto: Maurizio Gambarini)

Berlin (dpa) - Michael Wächter vom Theater Basel ist zum Abschluss des 54. Berliner Theatertreffens mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet worden. Wächter erhielt die mit 5000 Euro dotierte Ehrung am Sonntag für seine Rolle des betrogenen Ehemanns Theodor in Tschechows "Drei Schwestern".

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Berlin (dpa) - Michael Wächter vom Theater Basel ist zum Abschluss des 54. Berliner Theatertreffens mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet worden. Wächter erhielt die mit 5000 Euro dotierte Ehrung am Sonntag für seine Rolle des betrogenen Ehemanns Theodor in Tschechows Drei Schwestern.

Regie bei der radikal modernen Version des Klassikers führte Simon Stone.

Jurorin des Kerr-Preises für eine herausragende Leistung eines jungen Darstellers war die Film- und Theaterschauspielerin Imogen Kogge (Requiem, „Jeder stirbt für sich allein“). Sie wählte den Preisträger aus einer der Inszenierungen aus, die zum Theatertreffen eingeladen waren.

Kogge bezeichnete Wächters Leistung als atemberaubend. „Er vermag seinen großen Schmerz und seine Verzweiflung ins Extreme zu jagen, in der Wut über seine Ohnmacht sich zu betäuben, im Rausch, in Angeberei, in unangenehmste Selbstauflösung, nur um das aus- und durchzuhalten, was längst Gewissheit ist: seinen Lebens- und Liebesentwurf gescheitert zu sehen.“

Der 1986 in Leipzig geborene Wächter war von 2010 bis 2015 Ensemble-Mitglied am Deutschen Nationaltheater in Weimar, wo er unter anderem mit Thirza Bruncken und Hasko Weber zusammenarbeitete. Seit der Spielzeit 2015/2016 ist Wächter Ensemble-Mitglied des Theaters Basel.

Mit der nach dem berühmten Berliner Theaterkritiker Alfred Kerr (1867-1948) benannten Auszeichnung wurden zu Beginn ihrer Karriere unter anderem Schauspieler wie Devid Striesow, Fritzi Haberlandt, Johanna Wokalek und Lina Beckmann geehrt.

Beim 16-tägigen Theatertreffen wurden die „bemerkenswertesten“ Inszenierungen der Saison gezeigt: sechs Regiearbeiten aus Deutschland, zwei Inszenierungen aus der Schweiz und zwei internationale Koproduktionen. Bühnen aus Österreich waren dieses Mal nicht von der Kritikerjury ausgewählt worden.

Regisseure wie der Schweizer Milo Rau und der Dada-Theater-Spezialist Herbert Fritsch zeigten in Berlin ihre Stücke. Am Sonntag stand auch nochmal das bildgewaltige Stück „Die Vernichtung“ des 1987 geborenen Regisseurs Ersan Mondtag vom Theater Bern auf dem Spielplan.

Bereits die Einladung zum Theatertreffen gilt als Auszeichnung für die Regisseure und Ensembles.

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