SZ-Serie: Die Stunde der Dichter:Friedlichkeit und Recht und Freiheit

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Felix Fechenbach war kein typischer Linksintellektueller, aber ein Kämpfer für seine Überzeugung

Von Yvonne Poppek, München

Als die tödlichen Schüsse auf Kurt Eisner am 21. Februar 1919 auf dem Weg zum Landtag fallen, ist sein Sekretär Felix Fechenbach bei ihm. Vergeblich hatten er und auch andere den ersten Ministerpräsidenten des bayerischen Freistaates gebeten, nicht den gewohnten Weg zu gehen. Die Morddrohungen gegen Eisner waren massiv gewesen. Doch Eisner "weigerte sich entschieden". Man könne ihn schließlich nur einmal totschießen, zitiert ihn Fechenbach in seiner 1929 veröffentlichten Biografie "Der Revolutionär Kurt Eisner". Auf der Straße dann passiert das Befürchtete: "Plötzlich krachen hinter uns schnell nacheinander zwei Schüsse, Eisner schwankt einen Augenblick, er will etwas sprechen, aber die Zunge versagt ihm", schreibt Fechenbach. Ihm gelingt es, den Attentäter Graf Arco-Valley zu Boden zu schleudern. Doch bei Eisner kann der Arzt nur noch feststellen, "dass die hinter dem Ohr aus allernächster Nähe ins Gehirn eingedrungenen Kugeln den sofortigen Tod Eisners herbeigeführt haben."

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