Sigmar Polke ist tot:Der ironische Realist

Er galt als einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart, er begründete den "Kapitalistischen Realismus": Nun ist Sigmar Polke im Alter von 69 Jahren verstorben.

Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart: Der Maler Sigmar Polke ist in der Nacht zum Freitag mit 69 Jahren nach langem Krebsleiden in seiner Wohnung in Köln verstorben. Das gab sein Galerist Erhard Klein in Bad Münstereifel bekannt.

Maler Sigmar Polke ist im Alter von 69 Jahren verstorben. (Foto: dpa)

Polke wurde am 13. Februar 1941 in Oels in Niederschlesien geboren. 1945 flüchtete er mit seiner Familie nach Thüringen, 1953 siedelten sie in die Bundesrepublik über. Polke absolvierte zunächst eine Glasmalerlehre und studierte dann ab 1961 an der Kunstakademie Düsseldorf.

Mit Gerhard Richter und Konrad Lueg gründete er den sogenannten Kapitalistischen Realismus. In den Jahren 1972, 1977 und 1982 nahm er an der Documenta in Kassel teil. Zudem war er als Professor und Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg tätig. Polke wurde mit vielen Auszeichnungen geehrt - etwa dem Großen Preis der Biennale in Venedig und dem als "Nobelpreis der Künste" geltenden Praemium Imperiale. Sein größter öffentlicher Auftrag war die Erneuerung der Glasfenster des Grossmünsters in Zürich, die 2009 fertig wurden.

Die Bilder des als sehr medienscheu geltenden Malers erreichten auf dem Kunstmarkt Preise im sechs- bis siebenstelligen Euro-Bereich. In seinen Werken thematisierte er oft politische und historische Themen.

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