Satellitenfotos auf "Daily Overview":Von Weitem auf die Welt geblickt

Benjamin Grant tippte "Earth" bei Google ein. Was sich daraus entwickelt hat, ist ein eindrucksvolles Fotoprojekt - das zeigt, wie der Mensch den Planeten verändert.

Von Carolin Gasteiger

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(Foto: DigitalGlobe)

Manchmal muss man die Welt mit ein bisschen Abstand betrachten. Von oben. Das hätte die Idee hinter dem Fotoprojekt "Daily Overview" sein können. Aber auf die Satellitenbilder, auf denen die Niagarafälle wie ein Klecks Milchschaum aussehen, kam Benjamin Grant durch Zufall.

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(Foto: DigitalGlobe)

Der New Yorker Fotograf wollte seinen Freunden etwas über den Weltraum erzählen und tippte den Begriff "Earth", also Erde, bei Google ein. Auf einmal erschienen unidentifizierbare Kreise auf dem Bildschirm, erzählt Grant in einem Interview. "Oh mein Gott, das gehört zu den schönsten Dingen, die ich je gesehen habe", dachte er, als er einen Ausschnitt der Kleinstadt Earth im US-Bundesstaat Texas sah. Im Bild: Olivenbäume in Granada

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(Foto: DigitalGlobe)

Seitdem betrachtet Grant die Welt mit sehr viel Abstand. Die Bilder für "Daily Overview" macht er tatsächlich mit dem Programm Google Earth, das Wohnblocks in Eixample, einem Stadtteil Barcelonas, zu winzigen Mosaiksteinchen zusammenschrumpfen lässt.

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Noch mehr Mosaiksteinchen, aber mit einem Fleckchen Grün im Gitternetz: der Central Park in New York. Mit einer Größe von knapp 350 Hektar nimmt er immerhin sechs Prozent der Fläche Manhattans ein.

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(Foto: DigitalGlobe)

Diese Aufnahme wirkt, als hätte man ein Kaleidoskop vor Augen. Tatsächlich zeigt das Foto den Arc de Triomphe in Paris, von dem zwölf Straßen sternenförmig wegführen.

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(Foto: DigitalGlobe)

Je mehr von Grants Satellitenbildern man betrachtet, desto deutlicher wird sein eigentliches Anliegen: Der Künstler will veranschaulichen, wie der Mensch die Welt gestaltet hat - und damit zeigen, dass diese nicht nur wunderschön, sondern auch sehr zerbrechlich sein kann. So wird erst mit einem Blick aus der Luft deutlich, was der Mensch mit Venedig geschaffen hat - und wie schnell die Lagunenstadt untergehen könnte.

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(Foto: DigitalGlobe)

Die Obstbaum-Plantagen im spanischen Huelva sehen von oben aus wie ein abstraktes Gemälde aus akribisch gezeichneten feinen Linien. Manche Bilder macht der Zoom fast unkenntlich. Grant hofft, dass der Betrachter sich beim Anblick der Fotos Gedanken macht, was die menschliche Einflussnahme für unseren Planeten bedeutet.

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(Foto: DigitalGlobe)

Weltraumkraterlandschaften? Iwo. In diesem Bild hat Grant eine Mine zum Abbau von Eisen in Westaustralien abgebildet. Die unterschiedlichen Rottöne liegen an der natürlichen Färbung des Gesteins.

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(Foto: DigitalGlobe)

Anders auf diesem Foto, das die Golden Gate Bridge zeigt - ein architektonischer Meilenstein, der von Menschen gebaut wurde und die Bucht von San Francisco mit Nordkalifornien verbindet. Von weit oben sieht die Brücke allerdings wie ein dünnes Holzstäbchen aus.

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Grant zufolge ist es notwendig, sich vor Augen zu führen und zu verstehen, wer wir als Spezies sind und was wir brauchen, um einen sicheren und gesunden Planeten zu erhalten. Im Bild: Stilfserjoch in Südtirol

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(Foto: DigitalGlobe)

Auch mit diesen Gewächshäusern im spanischen Almería ist die Landschaft unwiderbringlich verändert worden - immerhin nimmt die Anlage knapp 20 000 Hektar Land ein.

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(Foto: DigitalGlobe)

Vergleichsweise vergänglich wirkt das, was die Anhänger des Glastonbury Festivals jedes Jahr im englischen Pilton, Somerset, veranstalten. Mehr als 135 000 Musikfans machen aus dem knapp 1000-Einwohner-Örtchen Pilton ein Meer aus bunten Farbklecksen. Fünf Tage lang, dann verschwinden sie wieder.

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(Foto: DigitalGlobe)

Zu einem der wohl bekanntesten Werke der Land Art gehört "Spiral Jetty". Robert Smithson hat die spiralförmige Mole in den großen Salzsee von Utah gebaut. Und im pink gefärbten Wasser wird die Fragilität der "Spiral Jetty" erst richtig deutlich.

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(Foto: DigitalGlobe)

Grants Fokus liegt jedoch stets auf aktuellen Entwicklungen oder Umweltthemen. Seine Bilder werden von vielen auf Instagram verfolgt, im kommenden Sommer will er einen Bildband veröffentlichen. "Ich dachte nie, dass das so groß wird", sagt Grant. Oder eben so klein, je nach Perspektive.

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