Es gibt nichts zu beschönigen. Ähnlich den meisten, die ihm noch folgen sollten, habe ich mein erstes Reclam-Bändchen schändlich schlecht behandelt. So wie es heute zwischen zwei fest gebundenen Büchern im Regal klemmt, beweist es, was ein dreizehnjähriger Schüler binnen weniger Wochen mit einem Lektüregegenstand anstellen kann: Eselsohren, eingerissene Blätter, eines mit Tesafilm schief an Ort und Stelle zurückgeklebt, wackelige Unterstreichungen mit Bleistift oder Kugelschreiber, am Ende der ersten Szene des ersten Akts ein großer Fleck, in dessen verblasstem Tintenpatronenblau ich Linien eines Fingerabdrucks zu erkennen glaube.
Reclams Universal-Bibliothek:Das unheroische Format
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Reclam-Bändchen wurde in Schülerhänden einiges zugemutet. Dabei lösen gerade diese schmalen Buchleibe die klamme Enge des Alltags.
Von Georg Klein
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