Raubkunstdebatte:Markanter Schritt

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Die Bundesregierung positioniert sich zur globalen Debatte um die Rückgabe kolonialer Raubkunst und vertritt eine bis vor Kurzem noch radikale Position.

Von Jörg Häntzschel

Es war der seltene Fall, dass es eine europäische Kulturdebatte in die amerikanische Late-Night-Comedy schaffte: Am Donnerstagabend rühmte Trevor Noah in seiner "Daily Show" auf Comedy Central den französischen Vorstoß, die Kunstwerke zurückzugeben, die man "dauerhaft und gewaltsam aus Afrika geliehen habe". "Respekt für Präsident Macron!", meinte der aus Südafrika stammende Noah ganz unironisch, bevor er anmerkte, die Afrikaner sollten sich aus den Museen zusätzlich das eine oder andere europäische Werk aussuchen dürfen. Als "Zinsen". Über die Händler und Museumsleute, die jetzt einwenden, Afrika könne diese Objekte nicht sicher aufbewahren, sagte er: "Ihr Argument ist also: Ihr Afrikaner könnt auf eure Kunst nicht aufpassen, wir wissen das, denn wir haben sie euch gestohlen."

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