Die meisten Leute haben Randy Newman bisher nur im Smoking gesehen. Wie er auf der Oscar-Bühne steht, die Trophäe für den besten Filmsong entgegennimmt, was ihm zweimal geglückt ist. Davor war er 15 Mal nominiert gewesen, so dass er 2002 die Dankesrede mit den Worten "Ich will kein Mitleid!" begann und 2011 erzählte, beim offiziellen Nominierten-Dinner gehöre mittlerweile "Hähnchen à la Randy Newman" fest zum Menü. Als müsse er dankbar sein, dass er für die Kinderlieder, die er für Disneyfilme verfasst hatte, endlich die lang vermisste Anerkennung bekam.
Die Leute, die 1972 zum Beispiel das nachhaltig phantastische Newman-Album "Sail Away" bis zum unfassbaren Platz 163 der US-Charts emporkauften - sie denken an völlig andere Bilder, Kleidungsstücke, Lieder.
Sie sehen den in Los Angeles geborenen Sänger und Komponisten in einem seiner Papageienhemden vor sich, hören "Political Science" (in dem die Amerikaner planen, den Rest der Welt atomar auszulöschen), "God's Song" (in dem sich Gott über die doofen Menschen lustig macht) oder "I'm Dead (But I Don't Know It)" (über alternde Popstars).
Ein einziges Mal wurde eines dieser Stücke ein Hit, 1977: "Short People", ein bizarr überzeichnetes Lied über die Beliebigkeit von Ausgrenzung. Es gab ernsthaft Solidaritätspartys gegen den Song, auf denen kleinwüchsige Gäste mit Eiern auf Newman-Poster warfen.
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Am Donnerstag wird Randy Newman 70 Jahre alt, gerade hat er für "Die Monster-Uni" wieder einen Soundtrack gemacht, ab und zu setzt er sich noch in Konzertsäle und singt alte, böse Songs.
Als Neffe diverser Filmkomponisten wäre Newman viel zu sehr Profi, um sich als gespaltene Künstlerperson zu begreifen - am Ende ist er ja auch als Komiker ein Mann des Volkes. Einer, der ein wenig darunter leidet, dass Amerika seine Gags nicht richtig verstanden hat. Auf dass sie ihm auch in Zukunft nicht ausgehen!
Neben "Short People" gehört "Baltimore" zu den bekannten Songs von Randy Newman. Wenn Sie das Lied nicht hören können, melden Sie sich bitte bei Spotify an.