Programmvorschau:Geschichte feiern

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Museum Ägyptischer Kunst wird 50 Jahre alt

Ein menschlicher Körper, auf dem der Kopf eines Falken sitzt: der Himmelsgott Horus wurde im Alten Ägypten tief verehrt. In dessen Vorstellung entsprach der Mond dem linken, die Sonne dem rechten Auge und das Brustgefieder den Sternen - so leuchtete die Gottheit durch die Nacht. Die Stand-Schreitfigur des Horus empfängt den Besucher im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München als allererste.

1970 öffnete das Museum, ursprünglich im Hofgartentrakt der Münchner Residenz gelegen, seine Pforten. Am 15. Juli diesen Jahres wird das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst, das mittlerweile im Kunstareal einen würdigen Platz gefunden hat, 50 Jahre alt. Direktorin Sylvia Schoske stellte in der Jahrespressekonferenz am Donnerstag das Programm für 2020 vor - und zog gleichzeitig Bilanz fürs letzte Jahr. Zum Geburtstagsjubiläum sind eine Reihe außergewöhnlicher Veranstaltungen geplant, unter anderem ein Nachtkonzert des Quartetts Monopass am 17. Juli oder ein Programm der Performance-Künstlerin Ruth Geiersberger in den frühen Morgenstunden des 17. Juli. Auch die etablierten Veranstaltungen wie die "Lange Nacht der Münchner Museen" oder der "Internationale Museumstag" fehlen nicht.

Neues gibt es in der Dauerausstellung zu sehen. Im Raum der Ägypter und Ptolemäer werden zur Veranschaulichung nun rund 50 in Ägypten geprägte Münzen und 20 Gemmen ausgestellt. Sie dokumentieren unter anderem die wichtigsten Herrscher des byzantinischen Zeitalters. Im Raum "Nach den Pharaonen" wird der Besucher in Zukunft Stoffe koptischer Christen zu sehen bekommen.

Da das Museum ägyptischer Kunst bei Familien und Schulklassen besonders beliebt ist und Kinder rund 25 Prozent des Publikums ausmachen, soll 2020 ein lebhaftes, vielfältiges Programm auf die Beine gestellt werden, das sich an unterschiedliche Altersgruppen richtet. Bis Ende des Jahres wird das moderne Augmented Reality Projekt "Der geheime Raum" für Jugendliche integriert; ein interaktives Spiel mit zahlreichen Avatars, in dem es gilt, Aufgaben zu lösen und das ganze Museum zu erkunden - am Ende gelangt man in ein geheimnisvolles Zimmer . . .

Unter anderem 319 Schulklassenführungen, 155 Kindergeburtstage und 133 Erwachsenenführungen gab es 2019 im Ägyptischen Museum. Von einer "konstanten Besucherzahl" im vergangenem Jahr spricht Schoske deshalb; 2019 strömten insgesamt 100 000 Interessierte in das Gebäude, in dem zahlreiche Schätze der Vergangenheit versammelt sind und in dem die Geschichte des Alten Ägypten greifbar wird.

© SZ vom 07.02.2020 / alre - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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