Prix Goncourt und Prix Renaudot:Brigitte Giraud und Simon Liberati ausgezeichnet

Das Restaurant Drouant in Paris ist wie jedes Jahr Schauplatz der Preisverleihung. Brigitte Giraud war dort nun als Gewinnerin zu sehen. (Foto: BERTRAND GUAY/AFP)

Die Preise für die besten französischen Romane des Jahres 2022 sind vergeben worden.

Der Prix Goncourt, der namhafteste Literaturpreis Frankreichs, wird dieses Jahr zum 120. Mal verliehen und geht an die Autorin Brigitte Giraud für den Roman "Vivre Vite", der im Verlag Flammarion erschienen ist. Sie verarbeitet darin den Tod ihres Mannes, der 1999 bei einem Motoradunfall ums Leben kam, als er auf dem Weg war, den gemeinsamen Sohn von der Schule abzuholen. Giraud ist 1960 in Algerien geboren und in Lyon aufgewachsen, wo sie bis heute lebt. Sie habe immer gewusst, dass sie über diesen Schicksalsschlag schreiben müsste, sagte sie im Interview über ihr Buch, sie habe aber die 20 Jahre Distanz gebraucht, um es schaffen zu können.

Mit der Entscheidung für Giraud ging der italienische und Schweizer Autor und Politikberater Giuliano da Empoli leer aus, der mit seinem Roman "La Mage du Kremlin" (Gallimard) als Favorit galt.

Gleichzeitig mit dem Prix Goncourt wird der zweite bedeutende Literaturpreis des Landes verliehen, der Prix Renaudot. Den bekommt 2022 Simon Liberati für den Roman "Performance". Darin wird die Geschichte eines 71-jährigen Autors erzählt, der nach einem Schlaganfall eine Schreibhemmung hat und den Auftrag annimmt, eine Miniserie über die Rolling Stones zu schreiben. Auch er ist Jahrgang 1960, seine Bücher wurden bisher nicht ins Deutsche übersetzt.

© SZ/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLiteraturnobelpreis für Annie Ernaux
:Wie man nicht Ich sagt

Annie Ernaux hat die Grenzen der Fiktion gesprengt, die Autobiografie revolutioniert und ein neues Schreiben ermöglicht. Dafür wird sie nun mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Von Marie Schmidt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: