Playboy sucht Käufer:Häschen in Not

Sex sells, oder vielleicht auch nicht? Hugh Hefner sucht einen Käufer für sein Männermagazin Playboy - zwei Interessenten scharren schon mit den Hufen.

Jörg Häntzschel

Nein, Hugh Hefner sucht nicht nur einen neuen Anlass, sich im seidenen Hausmantel und umringt von seinen "Freundinnen" ablichten zu lassen. Er meint es wirklich ernst: Er sucht nach einem Käufer für den Playboy und für das Medienimperium Playboy Enterprises, das der 83-Jährige aufgebaut hat.

Hugh Hefner umringt von seinen Bunnies: Der Playboy-Gründer hatte seine Blütezeit er in den Siebzigerjahren. (Foto: Foto: Getty Images)

Einer der Interessenten, so schreibt die Los Angeles Times, ist die Iconix Brand Group, zu der mehrere - eher drittklassige - Modemarken wie Joe Boxer und London Fog gehören. Playboy wäre für Iconix nicht zuletzt wegen des Häschen-Logos interessant, eine der bekanntesten Marken weltweit, mit der sich vom T-Shirt bis zur Kaffeetasse nahezu alles profitabel verkaufen lässt. Der andere Bewerber ist Jim Griffiths, ehemaliger Chef der Entertainment-Sparte bei Playboy Enterprises. Gemeinsam mit der Investmentfirma Golden Gate Capital soll er 300 Millionen Dollar bieten.

Wie nahezu alle Zeitschriften hat auch der Playboy in den vergangenen Monaten starke Verluste im Anzeigenverkauf gemacht. Die Schulden von Hefners Firma sollen sich auf 100 Millionen Dollar belaufen. Hefner hält 70 Prozent der Firmenanteile. Vor einem Jahr war seine Tochter als Konzernchefin zurückgetreten.

Hefner gründete den Playboy 1953. Außer für gemäßigte Pornografie ist das Magazin berühmt für anspruchsvolle Short Stories und Interviews. Einfluss und Auflage sind seit der Blütezeit Anfang der Siebzigerjahre allerdings kontinuierlich gesunken. Heute werden noch 2,6 Millionen Exemplare verkauft. Hinzu kommen Ausgaben in rund zwei Dutzend Ländern, darunter Deutschland.

© SZ vom 17.11.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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