Philosophie:Hineingehalten in das Nichts

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"Die letzten Philosophen" nennt Manfred Geier in seiner Parallelbiografie Wittgenstein und Heidegger, die das Unaussprechliche erforschten und die Metaphysik beendeten.

Von Michael Stallknecht

Ich kann mir wohl denken, was Heidegger mit Sein und Angst meint", formulierte Ludwig Wittgenstein einmal gesprächsweise. Nicht nur bei seinem Gesprächspartner Moritz Schlick könnte die Bemerkung Irritation ausgelöst haben, auch die ersten Herausgeber Wittgensteins waren so befremdet, dass sie sie einfach wegließen. Schlick gehörte zum sogenannten Wiener Kreis, der unter Berufung unter anderem auf Wittgenstein die Analytische Philosophie begründen sollte. Weiterentwickelt vor allem in den USA, wird sie bis heute weithin als Gegenspieler zur sogenannten "kontinentalen" Philosophie und damit auch zum spekulativen Denken Martin Heideggers gehandelt. "Schweigen kann nur, wer etwas zu sagen hat, von dem er sprechen kann", wischte denn auch Heidegger in einem Handkommentar Wittgensteins berühmtestes Diktum vom Tisch, man solle darüber schweigen, wovon man nicht sprechen könne. Viel mehr Notiz nahm man offiziell voneinander nicht.

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