Paul Celan:Der Dichtergott

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Paul Celan in der Bibliothek seiner Pariser Wohnung im Jahr 1955. (Foto: Gemeinsamer Pariser Privatnachlass von Paul Celan oder von Gisèle Celan-Lestrange, Privatbesitz von Éric Celan)

Bertrand Badious Biografie über Paul Celan ist eine monumentale Leistung, die kaum zu überschätzen ist. Aber sie neigt zur weihevollen Verklärung - und tut dem Autor damit keinen Gefallen.

Von Andreas Bernard

Bertrand Badious "Bildbiographie" über Paul Celan erinnert an Borges' Kurzgeschichte "Von der Strenge der Wissenschaft", in der die Erstellung einer Landkarte beschrieben wird, die so groß wie das Reich ist, das sie abbildet. Der Herausgeber der Werke Celans vermisst die Existenz des Dichters in diesem monumentalen Band mit ähnlicher Akribie. Auf knapp 600 Seiten Großformat, entlang von unzähligen Fotos, Zeitungsausschnitten, Manuskriptseiten, Brief-, Tagebuch- und Kalenderblatt-Faksimiles, rekonstruiert Badiou, wie man in Anlehnung an vergleichbare Goethe-Biografien sagen könnte, Celans Leben von Tag zu Tag.

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