Oscars:Beginn der Oscar-Saison

Zwei Meldungen zum Filmpreis: die Komödie "Toni Erdmann" ist neben sieben anderen deutschen Filmen in der Vorauswahl für die Oscar-Longlist. Außerdem hat die Oscar-Jury ihre Präsidentin neu gewählt.

Einer der heikelsten Jobs in Hollywood ist der Vorsitz der amerikanischen Filmakademie, die jährlich die Oscars vergibt. Seit Jahren wird die Academy kritisiert, weil ihre Mitglieder zu großen Teilen weiße alte Männer sind, die wiederum am liebsten weiße alte Männer mit dem Oscar auszeichnen. Ändern soll das seit mittlerweile drei Amtszeiten die schwarze Akademie-Präsidentin Cheryl Boone Isaacs, die nun für eine vierte Amtsperiode wiedergewählt wurde. Seit 2013 versucht sie vehement, ihre traditionsbewusste Institution vielfältiger und offener zu machen. Auch wenn die Veränderungen nur im Schneckentempo kommen - etwa durch die vermehrte Aufnahme weiblicher Mitglieder - hat sich die Academy unter ihr wohl stärker verändert als in den knapp 90 Jahren zuvor.

Auch der beste fremdsprachige Film wird bei der nächsten Verleihung im Februar 2017 wieder ausgezeichnet, und Deutschland wäre gerne wieder mit einem Kandidaten unter den fünf Nominierungsfinalisten vertreten. Acht Einreichungen hat es in diesem Jahr bei der Auslandsvertretung des deutschen Films, German Films, gegeben. Darunter: die gefeierte Komödie "Toni Erdmann" von Maren Ade, die Stefan-Zweig-Biografie "Vor der Morgenröte" von Maria Schrader und die Hitler-Klamotte "Er ist wieder da" von David F. Wnendt. Welcher Film nach Hollywood geschickt wird, wo er zunächst auf der Longlist stehen wird, entscheidet eine Jury bis zum 25. August.

© SZ vom 04.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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