Alban Bergs prominenteste Oper "Lulu" hat derzeit ein bisschen Konjunktur, und die gut dreistündige Fassung mit dem von dem österreichischen Komponisten Friedrich Cerha komplettierten dritten Akt scheint die unvollendete zweiaktige endgültig abgelöst zu haben. So auch zum Beginn des Holland Festivals in Amsterdam, wo man sowohl musikalisch als auch inszenatorisch höchste Ansprüche zu befriedigen suchte. Dirigent Lothar Zagrosek, der für Fabio Luisi eingesprungen war, kennt das Stück sehr gut, und mit dem Concertgebouworkest hatte man eines der weltbesten Orchester zur Verfügung.
Opernpremiere in Amsterdam:Große Hurerei in Schwarzweiß
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Zu retten gibt es am Ende nichts mehr, nicht die eigene Existenz, nicht die Würde. Lulu (Mojica Erdmann) muss das Schritt für Schritt erleben.
Bild: Clärchen&Matthias Baus -
Die Inszenierung beschwört die historische Atmosphäre der Roaring Twenties von Berlin.
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Die Geschichte Lulus, des Sexmonsters mit den unschuldigen Kinderaugen, ist Männerphantasie in Reinkultur.
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Der Regisseur William Kentridge erzählt die Geschichte sinnlich-poetisch, aber er verlässt sich auch ganz aufs Erzählen.
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Die Figuren sind zwar bildlich, spielerisch und musikalisch bestens eingebettet, aber sie werden nur vorgeführt, sie handeln kaum.
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Opernästhetik der Zukunft? William Kentridge bebildert Alban Bergs "Lulu" virtuos unproblematisch.
Von Helmut Mauró
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